Jetzt geht Netflix steil. Nachdem der Streaminganbieter aus den USA nach Zahlen zum vierten Quartal viel Applaus seitens der Investoren erhalten hat, überschlagen sich Kommentatoren jetzt mit optimistischen Einschätzungen. Und die Aktie macht einen Sprung nach oben. Wie weit kann die Rallye jetzt reichen?
Netflix hat die Marke von 200 Millionen Abonnenten geknackt. Allein diese Zahl sorgt für euphorische Stimmung. Dabei kann sich auch das sonstige Zahlenwerk zum vierten Quartal mehr als sehen lassen. Marktteilnehmer hieven den Wert auf Rekordniveau. Am Mittwoch dürfte die Aktie im US-Handel am Allzeithoch kratzen – und es womöglich sogar übertreffen und damit eine neue Bestmarke setzen. Inzwischen sind auch erste Analystenkommentare reingekommen.
DZ Bank: Komplette Kehrtwende
Die DZ Bank hat Netflix von "Verkaufen" auf "Kaufen" hochgestuft und den fairen Wert der Papiere von 400 auf 650 US-Dollar angehoben. Damit vollzieht das Institut eine 180-Grad-Wende. Die Begründung: "Trotz starker Konkurrenz gelingt es Netflix auch weiterhin zügig zu wachsen." Analyst Manuel Mühl schreibt, es zeichne sich ab, dass Konsumenten bereit sind, mehrere Streaming-Dienste gleichzeitig zu abonnieren und sich diese nicht substituieren.
UBS: Hochstufung
Die Schweizer Großbank UBS hat die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 540 auf 650 US-Dollar angehoben. Trotz des schärferen Wettbewerbs in den letzten zwölf Monaten habe der Online-Videodienst unter anderem bewiesen, dass er seine Kundenbasis erweitern und international expandieren könne, schreibt Analyst Eric Sheridan. Zudem sei es Netflix gelungen, positive Barmittelzuflüsse zu erzielen, die operativen Margen auszubauen und weltweit die Preise zu erhöhen.
Credit Suisse: 22,5 Milliarden für Aktienrückkäufe
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel 525 auf 586 US-Dollar angehoben, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Mit der Ankündigung, ab dem zweiten Halbjahr 2021 Aktienrückkäufe zu tätigen, habe der Filmstreaming-Dienst den letzten Nagel in den Sarg der Börsenbären geschlagen, geht aus einer am Mittwoch vorliegenden Studie des Instituts hervor. Die Analysten rechnen mit einem Rückkaufvolumen in den kommenden fünf Jahren von 22,5 Milliarden US-Dollar.
Netflix hat mit seinen Zahlen, wie vom AKTIONÄR erwartet, überzeugt. Vor allem der starke Zuwachs bei den Netto-Abonnenten hat positiv überrascht. Auch die Tatsache, dass Netflix dieses Jahr den Break-even beim positiven Cashflow erreichen soll, stimmt positiv für die Zukunft des Streaming-Giganten.