Nachdem sich die Netflix-Aktie während der Rally zwischen letztem Mai und Februar mehr als verdoppelt hatte, kehrt bei dem Papier aktuell wieder Ruhe ein. Seit dem Zwischenhoch Anfang Februar hat die Aktie um über 20 Prozent korrigiert. Die Investmentbank Oppenheimer sieht darin eine interessante Einstiegsmöglichkeit.
Oppenheimer bestätigte am Mittwoch die Kaufempfehlung für den Streamingdienstleister und das Kursziel von 415 Dollar (circa 393 Euro). Der jüngste Rücksetzer sei auf Befürchtungen über eine stärkere Abwanderung von Abonnenten aufgrund von Maßnahmen gegen das Passwart-Sharing und einer langsameren Einführung des werbegestützten Abos zurückzuführen.
Das Team um Oppenheimer-Analyst Jason Helfstein glaubt allerdings weiterhin, dass durch das Werbe-Abo die Zahl der erreichbaren Nutzer erhöht wird und die Maßnahmen gegen das Account-Sharing langfristig Früchte tragen werden. Die Umsatzsteigerung durch die Einführung des bezahlten Teilens eines Netflix-Accounts werde sich auf sechs bis acht Milliarden Dollar belaufen. Zudem deute vieles darauf hin, dass der Wettbewerb um Inhalte nachlasse. Die Aktie sei nun wieder auf ein attraktives Niveau zurückgefallen.
Auch die übrigen Analysten zeigen sich größtenteils optimistisch gestimmt für die Netflix-Aktie, wenngleich etwas zurückhaltender beim Kursziel. Von 54 Experten, die laut Bloomberg das Papier covern, raten 27 zum „Kaufen“ und 23 zum „Halten“. Lediglich vier Mal lautet das Votum „Verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 365 Dollar.
Netflix hat in den vergangenen Monaten ordentlich Boden gut gemacht. Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR im vergangenen Juni gefolgt sind, liegen derzeit mit rund 60 Prozent im Plus. Zuletzt setzten zwar nach der Ankündigung niedrigerer Abopreise Gewinnmitnahmen ein. Die positiven Langfristaussichten überzeugen jedoch weiterhin. Investierte Anleger bleiben bei Netflix an Bord.