In der Wasserstoffindustrie herrscht aktuell ein sehr intensiver Wettbewerb. Die drohende Konsolidierung der Branche werden dabei nur die Unternehmen überstehen, die jetzt schon mit ihrem Produkt-Angebot auf eine große Nachfrage stoßen und fundamental auf gesunden Beinen stehen. Eines davon dürfte das norwegische Unternehmen Nel sein.
So haben die Norweger mit ihren Zahlen zum vierten Quartal 2020 überzeugt. Sowohl der Umsatz als auch der Auftragsbestand konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zulegen. Die Erlöse kletterten um 30 Prozent auf 229,1 Millionen Norwegische Kronen (22,4 Millionen Euro). Der Auftragsbestand konnte sogar mit einem Plus von 90 Prozent auf 981,1 Millionen Kronen (95,8 Millionen Euro) nahezu verdoppelt werden.
Investitionen im Fokus
Das Geschäft von Nel ist aktuell jedoch sehr kapitalintensiv, da Nel viel in den Ausbau der Kapazitäten und das Produktportfolio investiert. So erklären sich auch die hohen Verluste des Unternehmens. Zuletzt hat sich der Verlust beim EBITDA mit einem Minus von 96,2 Millionen Kronen (9,4 Millionen Euro) mehr als verdoppelt.
Das Geld für neue Investitionen sollte trotzdem in ausreichendem Maß vorhanden sein. Am 24. Februar bestätigte Nel eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 120 Millionen Euro. Der Erlös soll für größere Projekte, ein höheres Projektvolumen und auch für strategische Gelegenheiten verwendet werden.
Das sagen die Analysten
Trotz der positiven Langfristaussichten von Nel, ist bereits viel Zukunftsfantasie im Kurs eingepreist. Auch die Mehrheit der Analysten ist laut Bloomberg neutral (5) oder bearish (4) für die Aktie gestimmt. Allerdings raten auch ganze sieben Experten, die Aktie zu kaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt dabei bei rund 30 Norwegische Kronen (2,95 Euro), was immerhin über 30 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt.
Nach dem Überwinden der 200-Tage-Linie sieht die charttechnische Situation wieder etwas besser aus. Bleibt es dabei, könnten neue Kaufimpulse bei dem Papier entstehen. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 1,90 Euro.