Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel hat am Donnerstag die Zahlen zum vierten Quartal 2020 vorgelegt. Sowohl der Umsatz als auch der Auftragsbestand konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zulegen. Allerdings rutschten die Skandinavier auf EBITDA-Basis deutlich tiefer in die roten Zahlen.
Dem Vernehmen nach stiegen die Erlöse um 30 Prozent auf 229,1 Millionen Norwegische Kronen (22,4 Millionen Euro). Analysten erwarteten 179,9 Millionen Kronen (17,1 Millionen Euro). Der Auftragsbestand konnte indes mit einem Plus von 90 Prozent auf 981,1 Millionen Kronen (95,8 Millionen Euro) nahezu verdoppelt werden.
Verlust mehr als verdoppelt
Dafür hat sich der Verlust beim EBITDA mit einem Minus von 96,2 Millionen Kronen (9,4 Millionen Euro) mehr als verdoppelt. Im Vorjahreszeitraum verbuchte Nel noch einen Fehlbetrag von 41,7 Millionen Kronen (4,1 Millionen Euro).
Nel begründet die schwache Entwicklung auf der Ergebnisseite mit Einmaleffekten, Ramp-up-Kosten und einer Rückstellung in Höhe von 20 Millionen Kronen (1,9 Millionen Euro) für eine mögliche Geldstrafe. Positiv auf die Bilanz wirkte sich hingegen der gestiegene Beteiligungswert an Everfuel aus.
Die Quartalszahlen von Nel sind in der aktuellen Phase der Unternehmensentwicklung noch nicht kriegsentscheidend. Denn die Norweger investieren weiter in die eigenen Technologien und Kapazitätsausweitungen. Das kostet Geld. Allerdings ist in der aktuellen Bewertung von 4,4 Milliarden Euro schon jede Menge Fantasie eingepreist. Daher hat DER AKTIONÄR zuletzt auch zu Teilgewinnmitnahmen geraten.