Big Tech dringt weiter in den Sport vor. Die Alphabet-Tochter YouTube sichert sich für sieben Jahre Übertragungsrechte der US-Football-Liga NFL. Mit dem Milliarden-Deal setzt sich der Konzern nicht nur gegen klassische Kabel-TV-Anbieter durch, sondern auch gegen Streaming-Anbieter wie Amazon oder Disney.
Aus nach 28 Jahren. Im Bieterwettstreit um das sogenannte Sunday Ticket unterliegt der US-Kabel-TV-Anbieter DirecTV YouTube. Die Alphabet-Tochter sichert sich für 2,5 Milliarden Dollar jährlich die Übertragungsrechte für sogenannte Out-of-Market-Spiele. Das bedeutet, dass die Video-Plattform ihren Nutzern nur die Partien zeigen darf, die nicht in deren Heimatregion ausgetragen werden.
Der Deal ist der nächste Vorstoß von Big Tech-Konzernen in den Sportmarkt. Apple hatte im Frühjahr einen Deal zur Übertragung der Major League Baseball abgeschlossen und zahlt dafür 85 Millionen Dollar pro Saison. Amazon, das neben Disneys Tochter ESPN ebenfalls für die Sunday Ticket-Rechte geboten hatte, wird für eine Milliarde Dollar jährlich die nächsten zehn Jahre Thursday Night Football übertragen.
Die Rechte auch finanziell in die Endzone zu bringen, dürfte für YouTube, das die Spiele auf YouTube TV und den YouTube Primetime Channels zeigen wird, eine Herausforderung werden. Ausgehend vom bisherigen DirecTV-Preis von 300 Dollar pro Saison, bräuchte der Konzern knapp 8,3 Millionen zahlende Kunden. Aktuell hat YouTube TV knapp fünf Millionen Abonnenten seines 64,99 Dollar teuren Streaming-Pakets.
Das Potenzial des Deals ist unbestritten. Laut NFL-Angaben lag die Zuschauerzahl im letzten Jahr im Schnitt bei 17,1 Millionen. Gleichzeitig ist die Ausweitung des Angebots auch ein probates Mittel, um die zuletzt schwächelnden YouTube-Umsätze zu beleben. Trotz der guten Langfristperspektiven rät DER AKTIONÄR weiterhin davon ab, bei Alphabet ins fallende Messer zu greifen.