Die jüngsten Quartalszahlen von Microsoft ließen kaum etwas zu wünschen übrig. Der Softwareriese legte in jeder einzelnen Sparte zu. Der Konkurrent Amazon zeigte dagegen Schwächen in seinem Kerngeschäft. Im Wettstreit der beiden Giganten ist insbesondere die Entwicklung in der Cloud interessant. Und hier holt Microsoft weiter auf.
Ein Lichtblick bei den glanzlosen Q3-Zahlen von Amazon war die anhaltende Stärke der Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS). AWS steigerte seine Erlöse im Berichtszeitraum um 39 Prozent auf 16,11 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn lag bei 4,88 Milliarden Dollar. Das entspricht einer sehr ordentlichen operativen Marge von knapp 30 Prozent. Und dennoch dürften die Ergebnisse Amazon-CEO Andy Jassy etwas Sorgen bereiten.
Amazon ist immer noch klarer Cloud-Marktführer. Zuletzt hat Microsoft jedoch deutlich gegenüber Amazon aufgeholt und den Abstand bei den Marktanteilen bis auf zwölf Prozentpunkte verkürzt. Und diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Denn die Azure-Plattform von Microsoft legte im vergangenen Quartal wieder um 50 Prozent zu und damit elf Prozentpunkte mehr als AWS.
Offensives Marketing bei Microsoft zahlt sich aus
Ein Grund für diesen Erfolg dürfte das aggressive Marketing von Microsoft sein. Auf seiner Website listet das Unternehmen zahlreiche Vorteile von Azure gegenüber AWS auf. Unter anderem werden dort auch Kostenvorteile genannt. Näheres können Sie hier lesen. Zudem profitiert Microsoft von seiner riesigen Reichweite im Softwarebereich und wirbt bei seinen Kunden offensiv für die Azure-Produkte. Eine Strategie, die sich offensichtlich auszahlt. In den untenstehenden Charts sehen Sie, wie Azure seit 2019 gegenüber AWS aufgeholt hat.
Der Cloud-Wettstreit zwischen Microsoft und Amazon dürfte weiter spannend bleiben. Derzeit sieht es danach aus, dass Microsoft den Konkurrenten mittel- bis langfristig als Cloud-Marktführer ablösen wird. Davon zeugen jedenfalls die Cloud-Wachstumsraten der beiden Konzerne in den vergangenen Quartalen.
DER AKTIONÄR bleibt für beide Unternehmen bullish und empfiehlt Investierten dabeizubleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Microsoft, Amazon.