Auf die am Dienstagabend veröffentlichten Q3-Zahlen reagierte die Microsoft-Aktie nur leicht und zeigte sich im nachbörslichen Handel beinahe unverändert mit einem Minus von 0,8 Prozent. Anleger scheinen sich mehr erhofft zu haben als leicht über den Erwartungen liegende Ergebnisse.
Microsoft erzielte im dritten Geschäftsquartal (bis Ende März) Umsätze in Höhe von 49,36 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 2,22 Dollar. Die Analysten hatten mit Umsätzen von 49,04 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 2,19 Dollar gerechnet und damit etwas weniger auf dem Zettel stehen.
Im Rahmen der Pressemitteilung wies Microsoft-CEO Satya Nadella noch einmal auf die Stärke des Digitalisierungstrends auch in unsicheren Zeiten hin. „In der Zukunft werden digitale Technologien die wichtigste Triebfeder für die weltweite Wirtschaftsleistung sein“, so Nadella.
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Die Sparten im Überblick
Das wachstumsstarke „Intelligent Cloud“-Segment legte um 26 Prozent auf 19,05 Milliarden Dollar zu. Damit wurden sowohl die Erwartungen der Analysten als auch die Prognose der Geschäftsführung übertroffen. Outperformen konnte dabei auch der Cloud-Dienst Azure, der um 46 Prozent wuchs und sich damit ebenfalls besser als erwartet entwickelte.
Entgegen der Prognosen vieler Marktforscher, die zum Jahresbeginn vor sinkenden PC-Verkäufen warnten, konnte Microsoft in Sachen Windows überzeugen. Laut Microsoft stiegen die Einnahmen aus dem Verkauf von Windows-Lizenzen an PC-Hersteller im Q3 um elf Prozent. Das Microsoft-Management hatte nur ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt.
Das seit 2016 zum Konzern gehörende Karriereportal Linkedin steigerte die Erlöse um 34 Prozent und war das Highlight im Segment „Productivity and Business Processes“. Insgesamt legte die Sparte, zu der auch Office oder Dynamics gehören, um 17 Prozent auf 15,79 Milliarden Dollar zu. Die Analysten erwarteten nur 15,75 Milliarden Dollar und sorgten sich um die Preiserhöhungen sowie das Wachstumspotenzial von Office.
Das Geschäft rund um die Spielkonsole Xbox sowie mit Hardware-Produkten wie den Surface-Rechnern verzeichnete ebenfalls deutliches Wachstum.
Microsoft beweist erneut, dass man auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten performen und auch in einem schwierigen Umfeld Preiserhöhungen durchsetzen kann. Die nur leicht besser als erwarteten Q3-Zahlen können die Anleger jedoch nicht vom Hocker hauen. Einen Impuls zur Umkehr des jüngsten Abwärtstrends dürfte der Quartalsbericht damit nicht geben – die Microsoft-Aktie stabilisieren könnte er dagegen schon.