Für digitale Bezahldienste ist Indien ein gigantischer Wachstumsmarkt. Doch die Regulierungsbehörden versuchen, heimische Unternehmen vor dem unstillbaren Expansionshunger der Tech-Riesen aus den USA und China zu schützen und bremsen die Geschäfte ein. Dem Bezahldienst von Meta Platforms namens WhatsApp Pay wurde jetzt jedoch mehr Zugang gewährt.
Reuters berichtete am Mittwoch, dass WhatsApp Pay die Genehmigung erhalten habe, um die Zahl seiner Nutzer in Indien von 40 auf 100 Millionen zu erhöhen. Obwohl die Lockerung eine klare Erleichterung darstellt, werden die Wachstumsaussichten von WhatsApp Pay noch immer begrenzt – denn insgesamt kommt der Messenger auf mehr als 500 Millionen Nutzer auf dem Subkontinent.
Doch bereits jetzt ist Indien der größte Markt für WhatsApp Pay und für Meta Platforms eine beeindruckende Wachstumschance. Denn Online-Transaktionen, Kreditvergabe und E-Wallet-Dienste setzen sich aktuell in Indien rasend schnell durch, denn auch Regierungsinitiativen halten Händler und Verbraucher zum bargeldlosen Zahlen an.
Laut einer Prognose von Statista wird im Jahr 2026 in Indien ein Gesamttransaktionsvolumen von rund 246 Milliarden Dollar erreicht. Ausgehend von rund 142 Milliarden Dollar im Jahr 2022 würde dies einem jährlichen erwarteten durchschnittlichen Wachstum von 14,6 Prozent entsprechen.
Die indische Regulierungsbehörde hat WhatsApp 2020 die Genehmigung erteilt, den Zahlungsdienst mit einer Höchstgrenze von 20 Millionen Nutzern zu starten. Im November 2021 wurde die Grenze auf die zuletzt geltenden 40 Millionen erhöht. Dabei muss Meta aber die indischen Vorschriften einhalten – dazu gehört unter anderem, dass zahlungsbezogenen Daten nur lokal gespeichert werden dürfen.
Während die Monetarisierung von WhatsApp auf westlichen Märkten nicht wirklich voranschreitet, hat Meta in Indien mit WhatsApp Pay eine gute Chance auf eine marktführende Position. Für die Langfrist-Aussichten des Konzerns, auf die DER AKTIONÄR auf dem aktuellen Bewertungsniveau gerne setzt, sind die Nachrichten aus Indien positiv zu werten. Anleger bleiben bei der Aktie von Meta Platforms dabei.