Hat die Google-Mutter Alphabet Probleme mit der Künstlichen Intelligenz? Müssen sich Anleger um das Such-Geschäft Sorgen machen, dass dem Tech-Riesen regelmäßig Milliardengewinne beschert? Die Kursentwicklung der letzten Handelstage jedenfalls dürfte vielen Anlegern ein flaues Gefühl im Magen bereiten.
In der vergangenen Woche hatte Google angekündigt, mit der Bildgenerierung für sein Gemini-KI-Modell zu pausieren. Es habe Ungenauigkeiten bei der Erstellung historischer Bilder gegeben, was man jetzt erst einmal untersuchen wolle.
Erste Experten sehen darin möglicherweise eine Schwäche von Google im Bereich der generativen KI und damit eine Gefahr für das Suchgeschäft durch KI-getriebene Konkurrenz. "Die Fehltritte von Alphabet in der KI könnten die Wahrnehmung verstärken, dass Google eine unzuverlässige Quelle für KI ist, was ein Risiko für sein Suchgeschäft darstellt", schrieb Melius-Analyst Ben Reitzes in einer Notiz am Montag.
"Wir haben argumentiert, dass sich das Suchverhalten ändern wird – mit neuen, KI-infundierten Funktionen", sagte Reitzes. Dies an sich schaffe schon Möglichkeiten für Wettbewerber, aber umso mehr, wenn ein bedeutender Teil der Nutzer Bedenken bezüglich Googles Voreingenommenheit entwickle.
Die Alphabet-C-Aktie ist am Montag mit einem Minus von rund vier Prozent eine der schwächsten Werte im Nasdaq 100. Mit dem Bruch der 140-Dollar-Marke ist auch vorerst der kurzfriste Aufwärtstrend sowie die 50-Tage-Linie passé. Es könnte deshalb passieren, dass die Aktie in Richtung 130 Dollar fällt.
Sollten die Probleme nicht schnell behoben werden, dürfte dies die Zweifel an der KI-Kompetenz von Alphabet weiter schüren und den Kurs zusätzlich belasten. Andererseits kann man sich nicht vorstellen, dass der Konzern nicht schnell eine Lösung findet. DER AKTIONÄR rät dazu, noch ein paar Tage Zeit zu geben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Alphabet (C) befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.