Was wurde in den vergangenen Jahren nicht alles berichtet über die Tesla-Fabrik in Brandenburg. Dagegen wird ein anderes Tech-Projekt in Deutschland dieser Tage von der breiten Öffentlichkeit viel weniger wahrgenommen – obwohl es um viel mehr Geld geht. Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sogar von der größten ausländischen Direktinvestition der deutschen Geschichte.
Das US-Unternehmen Intel will für 30 Milliarden Euro zwei Chip-Fabriken in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) bauen. Rund ein Drittel des Geldes kommt als Fördermittel vom Staat. „Mit dieser Investition schließen wir technologisch zur Weltspitze auf“, sagte Scholz heute. Deutschland könnte unabhängiger von Lieferbeziehungen zu Asien werden. Es geht um Tausende Arbeitsplätze. Produziert werden soll in vier bis fünf Jahren.
Vor einem Jahr wurde noch mit 17 Milliarden Euro Baukosten gerechnet. Inzwischen sind Energie- und Baukosten aber deutlich gestiegen. Deswegen wurde zuletzt zwischen Bundesregierung und Intel um die staatlichen Zuschüsse gefeilscht.
Offiziell geeinigt
Seit diesem Montag ist nun definitiv klar, dass sich Intel und die Bundesregierung geeinigt haben. Vom Staat kommen laut Medien- und Agenturquellen rund 9,9 Milliarden Euro statt der bislang geplanten 6,8 Milliarden. Dafür hat auch Intel noch mal ein paar Milliarden zusätzlich lockergemacht – und die Technik wird noch moderner.
Insgesamt verdoppele Intel seine Investitionen nahezu, hieß es aus Regierungskreisen. Der relative Förderanteil des Bundes sinkt wohl auf ein Drittel. Ursprünglich sollten 40 Prozent vom Staat kommen.
Die Europäische Union muss das Projekt noch absegnen.
30 Milliarden also für die Intel-Fabriken. Und wie groß waren die Kosten bei der Tesla-Fabrik, die in Brandenburg von 2020 bis 2022 gebaut wurde? Rund 5,8 Milliarden Euro. Das Intel-Projekt ist also gut fünfmal so teuer!
Intel ist eine AKTIONÄR-Empfehlung und liegt deutlich im Plus. Auch in anderen Ländern wird fleißig investiert (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Da sich zuletzt charttechnisch die Lage etwas aufgehellt hat, können auch Trader die Aktie dieser Tage im Blick behalten. Grundsätzlich bleibt der Chip-Hersteller aber eher etwas für geduldige Investoren.
(mit Material von dpa-AFX)