Intel ist im aktuellen Handel der größte Verlierer im NASDAQ 100. Die gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen kamen nicht gut an am Markt. Aus charttechnischer Sicht sind die Aussichten trübe, die Hoffnung liegt nun auf der zweiten Jahreshälfte.
Diese Woche waren die Ausschläge nach Zahlenvorlage bei den Unternehmen aus dem Technologiebereich groß. Die Erwartungen sind hoch und lassen aktuell wenig Raum für schwache Ergebnisse. Bei Intel ging es nach Zahlen ebenso stark nach unten wie schon die Tage zuvor bei Tesla und Meta.
Nach Börsenschluss hatte der Chipkonzern gestern einen Blick in seine Bücher gewährt und damit enttäuscht. Denn Gewinn (0,18 Dollar je Aktie) und Umsatz (12,7 Milliarden Dollar) lagen zwar über beziehungsweise genau auf Höhe der Marktprognose. Aber der Ausblick enttäuschte die Anleger.
Für das bis Juni laufende Quartal stellte Intel bestenfalls 13,5 Milliarden Dollar in Aussicht, das untere Ende der Spanne von 12,5 Milliarden Dollar liegt damit eine Milliarde unter dem Analystenkonsens. Der Gewinn je Aktie soll zudem mit 0,10 Dollar weniger als halb so hoch sein, wie der Wert, den Experten bisher auf dem Zettel hatten.
CEO Pat Gelsinger sieht laut einem Interview eine schwache Marktnachfrage als Ursache für das verhaltene Abschneiden von Intel. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Barrons. Er macht Anlegern Hoffnung, dass es in der zweiten Jahreshälfte besser laufen könnte.
Zum einen sollten die Probleme mit dem Überangebot an Lagerbeständen, die bei vielen Kunden aufgetreten sind, auslaufen. Er geht auch davon aus, dass die bevorstehende Beendigung des Supports für Windows 10 durch Microsoft die Nachfrage nach Unternehmens-PCs ankurbeln wird. Außerdem soll die Einführung des Gaudi 3-Chips von Intel für KI-Anwendungen in Rechenzentren Rückenwind geben.
Im Intraday-Handel gab die Aktie heute mehr als 13 Prozent nach – der größte Absturz seit Juli 2020. Derzeit beträgt das Minus noch knapp zehn Prozent. Allerdings wurde dennoch eine Kurslücke bei 34,50 Dollar nach unten gerissen. Die nächste Unterstützung liegt bei etwas über 30 Dollar. Die 100-Tage-Linie ist auf der anderen Seite wurde heute erst bei 34,30 Dollar unterschritten, ein klares Verkaufssignal.
Intel könnte sich demnächst stabilisieren und die gleitenden Durchschnittslinien wieder in den Fokus nehmen. Im zweiten Halbjahr besteht zudem vor allem durch die Markteinführung des neuen Gaudi-Chips Hoffnung auf Besserung. Allerdings ist sollten Anleger vorerst abwarten.
Die Aktie ist keine laufende Empfehlung. Der klare Favorit ist derzeit Nvidia.