Die Nachricht, dass Nvidia erstmals auch CPUs in ihr Produktportfolio aufnehmen will, hat die Aktien von Intel am Montag stark belastet. Eine durchaus positive Meldung ging angesichts der sich nun weiter verschärfenden Wettbewerbssituation dagegen unter.
Dabei spricht Intel laut einem Reuters-Interview mit CEO Pat Gelsinger aktuell mit Chip-Herstellern aus dem Automotive-Bereich, um für sie in der Auftragsfertigung tätig zu werden. Erste Chips könnten laut Gelsinger bereits in sechs bis neun Monaten produziert werden. Anstatt inmitten der aktuellen Chip-Knappheit, die insbesondere die Automobilbranche hart erwischt, auf den Aufbau neuer Foundries zu warten, will Gelsinger den Prozess beschleunigen.
Als einer der letzten Halbleiterkonzerne, die nicht nur Chips designt, sondern auch selbst herstellt, hat Intel unter seinem neuen CEO einen Strategieschwenk vollzogen und will seine Foundries künftig auch Dritten öffnen.
Die Gespräche mit der Automobilindustrie sind ein erster Schritt in Richtung der neuen Intel-Strategie. Ursprünglich wurde von Experten angenommen, dass sich die neue Foundry-Strategie erst 2023 in den Bilanzen niederschlägt. Dies könnte nun schneller geschehen, sich bereits im laufenden Geschäftsjahr auf die Ergebnisse niederschlagen und Intel einen ersten Erfolg liefern.
Auch wenn sich die Wettbewerbssituation durch Nvidia-CPUs nun verstärkt, warten Anleger von Intel vorerst ab, wie sich der potenziell lukrative Foundry-Strategieschwenk vollzieht. Investierte bleiben an Bord.