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Facebook, WhatsApp, Instagram: So lange kann der Ausfall dauern

Facebook, WhatsApp, Instagram: So lange kann der Ausfall dauern
Foto: iStockphoto
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04.10.2021 ‧ Leon Müller

Facebook ist Stunden nach den ersten Störungsmeldungen nach wie vor down. Nicht nur das gleichnamige Hauptangebot – auch der Messenger-Dienst WhatsApp und die Foto-App Instagram sind offline. Während die Techniker um CTO Mike Schroepfer an einer Lösung arbeiten, stellen sich Nutzer und Beobachter zwei Fragen: Was ist die Ursache für den potenziell längsten Ausfall der Facebook-Geschichte, und wie lange wird es noch dauern, bis die Dienste wieder verfügbar sind.

Facebook ist down, WhatsApp ist down. Und auch Instagram ist offline. Milliarden Nutzer rund um den Globus können die Angebote seit Stunden nicht mehr nutzen. Montagabend kurz vor sechs Uhr berichtete DER AKTIONÄR als eines der ersten Medien über den globalen Ausfall des führenden Social-Network-Betreibers. Seither sind fünf Stunden vergangen. Geändert hat sich nichts.

DNS-Einträge verschwunden

Über die Ursache für den längsten Ausfall seit dem 13. März 2019, als das Netzwerk über einen Zeitraum von zwölf Stunden nicht störungsfrei funktionierte, wird nach wie vor gerätselt. Für einige Web-Experten sieht es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können. Laut einigen Experten verschwanden die DNS-Einträge der Facebook-Dienste aus dem Service, der den Datenverkehr steuert – damit waren sie sozusagen unsichtbar für die Netzinfrastruktur. Anders gesagt habe Facebook die Karte entfernt, dank der die Computer weltweit die Dienste des Konzerns finden, schrieb der IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs. "Wenn jemand die Adresse Facebook.com in seinen Webbrowser eintippt, hat der Browser keine Ahnung, wo man Facebook.com findet und gibt eine Fehlermeldung aus."

Zwölf Stunden ohne Facebook, Instagram & Co

Zuletzt war es am 13. März 2019 zu einem Ausfall mit globaler Reichweite gekommen. Damals dauerte es zwölf Stunden oder einen halben Tag, bis alle Systeme wieder liefen und Nutzer vollen Zugriff hatten. Davor war neun Jahre alles mehr oder minder gut gelaufen. 2010 erlebte Facebook einen Zusammenbruch, der "nur" zweieinhalb Stunden den Zugriff einschränkte.

Millionenschaden für Facebook

Neben dem Reputationsschaden, den Facebook durch den heutigen Ausfall erleidet, könnte es zu einem monetären Schaden im hohen Millionenbereich kommen. Da Facebook sein Geld nahezu ausschließlich mit Werbung verdient, ist eine hohe Erreichbarkeit unerlässlich. Der Start in das wichtigste Jahresviertel ist jetzt missglückt. Eine Ausfallzeit von zwölf Stunden wie bei der vorherigen großen Störung könnte den Konzern somit teuer zu stehen kommen: 200 Millionen US-Dollar könnten dem Unternehmen durch die Lappen gehen. Dauert der Ausfall noch länger, entsprechend mehr. Pro Tag setzt Facebook etwa 400 Millionen US-Dollar um. Fehlen diese, könnte das sogar Auswirkungen auf die Prognose für den Gewinn haben.

CTO verspricht baldige Lösung

Auf Twitter verspricht CTO Mike Schroepfer, das Unternehmen arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Dort schreibt er: "Wir möchten uns bei allen entschuldigen, die derzeit von Ausfällen der von Facebook betriebenen Dienste betroffen sind.  Wir haben Netzwerkprobleme und die Teams arbeiten so schnell wie möglich an der Fehlerbehebung und Wiederherstellung."

Die Website Downdetector, auf der Nutzer Störungen melden können, hat inzwischen selbst Erreichbarkeitsprobleme. Im Sekundentakt veröffentlichen Nutzer dort Kommentare zum Ausfall von Facebook und machen ihrem Ärger Luft.

Inzwischen nimmt der Ausfall eine Dimension ein, die Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im vierten Quartal haben könnte. Bleiben Facebook, WhatsApp und Instagram noch länger offline, sollten auch Anleger hellhörig werden. Noch halten sich die Verluste in Grenzen. Und der Kursverfall am Montag ist nicht allein der Downzeit geschuldet. Facebook sieht sich mit Enthüllungsberichten konfrontiert. Zudem ist das Sentiment für Tech-Aktien vor dem Hintergrund steigender Renditen am Anleihemarkt schlechter geworden.

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