Kein leichter Tag für die Aktie des Social Media Riesen Facebook. Zunächst hatte eine Whistleblowerin dem Unternehmen schwer geschadet, dann ist die Facebook-Seite samt Instagram und dem Messenger-Dienst Whats app down und anschließend schießt auch noch Jim Cramer gegen die Aktie.
Jim Cramer von CNBC sagt, die Facebook-Dokumente seien so schädlich, dass die Aktie sie nicht so leicht abschütteln könne wie frühere Kritik an den Geschäftspraktiken des sozialen Netzwerks. „Diesmal ist es anders“, sagt Cramer in der Sendung „Squawk on the Street“ und meinte, dass die Dokumente - aus denen hervorgeht, dass sich die Facebook-Führungskräfte der negativen Auswirkungen seiner Plattformen auf einige junge Nutzer bewusst waren - in Verbindung mit den neuen Opt-in-Datenschutzpraktiken von Apple für die Facebook-Aktie zu viel sein könnten.
Cramer sagte, diese Dokumente seien „ziemlich verheerend“ und könnten dazu führen, dass Facebook-Werbekunden das Schiff verlassen, und fügte hinzu, dass lebensfähige Alternativen für die Werbung großer Unternehmen Snap, YouTube und TikTok sein könnten. YouTube ist im Besitz von Alphabet's Google. TikTok ist im Besitz des chinesischen Tech-Giganten ByteDance.
Der „Mad Money“-Moderator sagte auch, dass bei Facebook „Köpfe rollen müssen“, aber wahrscheinlich nicht der Mitbegründer und CEO Mark Zuckerberg. Cramer sagte, dass er über die Jahre hinweg ein entschiedener Verteidiger Zuckerbergs gewesen sei und ihm den Vorteil des Zweifels eingeräumt habe, weil er sich in einer schwierigen Position befinde, um die von Milliarden von Nutzern eingestellten Inhalte zu kontrollieren. Doch nach der Ausstrahlung eines Interviews mit der Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen am Sonntag und der jüngsten Berichtsserie des Wall Street Journal sagte er, dass das soziale Netzwerk größere Veränderungen vornehmen müsse, die sich negativ auf sein Geschäft auswirken könnten. „Ich kann das nicht mit gutem Gewissen unterstützen.“
Die Facebook-Aktie ist charttechnisch angeschlagen, die Vorwürfe gegen den Konzern wiegen schwer und die technischen Probleme kommen natürlich zu einer Unzeit. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen und warten eine Stabilisierung des Kurses ab.