Die Aktienmärkte atmen seit der gestrigen Fed-Sitzung wieder auf. Die Notenbank hält an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest. Die Facebook-Papiere konnten davon nicht wirklich profitieren und sackten um vier Prozent ab. Grund sind weiterhin Probleme im Werbegeschäft, die im Zusammenhang mit den Privatsphären-Änderungen bei den iOS-Geräten stehen.
Das Online-Netzwerk teilte seinen Werbekunden in einem Blog-Beitrag mit, dass die Anzeigen-Kampagnen besser liefen als dies fehlerhafte Facebook-Daten vermuten ließen. Im Schnitt sei die Zahl der Fälle, in denen Nutzer auf Anzeigen reagierten, um 15 Prozent niedriger dargestellt worden, so Facebook. Zugleich sei dies lediglich ein Mittelwert und der Effekt für einzelne Werbekunden könne davon erheblich abweichen.
Das Problem: Laut Facebook haben sich bereits mehrere Werbekunden beschwert, dass die iOS-Änderungen sich stärker auf ihre Werbekampagnen ausgewirkt hätten, als erwartet. Zudem sei es schwieriger geworden, den Erfolg der Werbekampagnen zu messen. Dies sei jedoch größtenteils auf fehlerhafte Facebook-Daten zurückzuführen.
Weiterhin gab das Unternehmen bekannt, dass man zurzeit an einem System arbeite, das auch mit weniger Nutzerdaten personalisierte Werbung anzeigen und den Erfolg der Kampagnen messen kann. Das Projekt könne sich jedoch in die Länge ziehen.
Es ist recht ungewöhnlich, dass Facebook solche geschäftsrelevanten Informationen über einen Blog-Beitrag veröffentlicht. Das könnte ein Grund für die negative Kursreaktion gestern sein. DER AKTIONÄR rät zur Ruhe. Dabeibleiben!
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Facebook.