Nach einer ganz starken Performance im vergangenen Jahr, Aktionäre von Enphase Energy durften sich über ein Plus von 43 Prozent freuen, zeitweise hatte die Aktie sogar 84 Prozent vorne gelegen, korrigiert der Solar-Highflyer in diesem Jahr kräftig. Im angeschlagenen Chart machte bislang nur wenig Mut. Hat sich die Ausgangslage mit den ersten Erholungsgewinnen in den vergangenen Wochen verändert?
Ein enttäuschender Quartalsbericht, eine volatile Gesetzgebungslage und wachsende internationale Konkurrenz sorgten bei Enphase Energy zuletzt für miese Stimmung. Massenhaft flüchteten Anleger aus dem im vergangenen Jahr noch hochgelobten und hochgeflogenen Solartitel. Stand gestern notiert die Aktie seit Jahresbeginn mit einem Minus von knapp 30 Prozent, einem sowohl gegenüber dem Gesamtmarkt (+14 Prozent) als auch anderen Solartiteln wie First Solar (+32 Prozent) indiskutablen Wert.
Nach einem mehrwöchigen Bodenbildungsversuch zwischen Februar und April versuchte sich Enphase an einem Ausbruch über den Horizontalwiderstand bei 225 Dollar, scheiterte aber nach dem mit Entsetzen zur Kenntnis genommenen Quartalsbericht. Seither arbeitet die Aktie an einem neuen Bodenbildungsversuch, Anlaufstelle für diesen war die mehrjährige Supportzone zwischen 150 und 155 Dollar.
Auch dank der kräftigen Unterstützung eines gut aufgelegten Gesamtmarktes konnte die Aktie in Richtung der Abwärtstrendlinie klettern und liebäugelt nun mit einem Ausbruch darüber. In diesem Fall dürfte Kurspotenzial bis in den Bereich von 220 bis 225 Dollar bestehen. Hier ist noch die durch den Abverkauf nach dem letzten Quartalsbericht gerissene Kurslücke zu schließen. Scheitern die Bullen mit ihrem Vorhaben, dürfte sich die Aktie erneut in Richtung 150 Dollar orientieren.
Während die Bodenbildung und der jüngste, die Kursentwicklung begleitende Anstieg im Relative-Stärke-Index für einen erfolgreichen Ausbruchsversuch sprechen, lässt die Volumenentwicklung zu wünschen übrig. Insbesondere in den vergangenen zwei Wochen wurde die Erholung nicht nennenswert gekauft, das birgt Abwärtsrisiken.
Angesichts der technisch gleichermaßen angespannten wie unentschiedenen Ausgangslage warten an Enphase interessierte Anleger ab. Prozyklisch agierende Investoren warten auf einen nachhaltigen Ausbruch über die Abwärtstrendlinie, Antizykliker steigen dagegen erst im Bereich von 150 bis 155 Dollar ein.