Auch wenn es heute der Kurs zunächst wieder steigt: Auf Sicht der vergangenen Wochen befindet sich die EHang-Aktie weiter im Sinkflug. Von den Ende 2022 erreichten Tiefstkursen ist der chinesische Drohnenhersteller aber noch ein gutes Stück entfernt. Es bleibt also spannend. Inzwischen ist klar, wann der nächste – fundamentale – Impuls kommt.
Am Mittwoch, 22. März, wird EHang vor Eröffnung des US-Handels seine Zahlen zum vierten Quartal und dem abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlichen und anschließend mit Analysten sprechen. Im Vorfeld darf wild spekuliert werden, denn viele belastbare Schätzungen liegen nicht vor. Klar ist bislang lediglich: EHang schreibt immer noch Verluste, eine kommerzielle Umsetzung ist noch nicht in Sicht. Die Aktie bleibt dementsprechend eine äußert spekulative Wette auf die Zukunft.
Bloomberg verzeichnet keine aktuellen Analysteneinschätzungen, sieht man von Goldman Sachs ab. Die US-Bank hatte Ende Oktober 2022 zum Halten geraten. Das Kursziel lautete: 4,00 Dollar. Das ist aber nur der Versuch einer fundamental begründeten Einordnung. Der Kursverlauf ist unterdessen völlig wild. Im Januar stieg EHang auf 17 Dollar. Zuletzt wurde die Aktie wieder um die neun Dollar gehandelt.
Grundsätzlich sei man gegenüber dem eVTOL-Markt (eVTOL = electric vertical take-off and landing) positiv eingestellt, hatte es von Goldman Sachs im vergangenen Herbst geheißen. EHang erweitere sein Portfolio an Modellen und könne auf eine wachsende Zahl an Vorbestellungen verweisen. Zudem entwickle sich die Lieferkette und der regulatorische Rahmen. Trotzdem gehe man davon aus, dass es einige Zeit dauern werde, bis es Genehmigungen von den Behörden gibt und die Technologie im Mainstream ankommt. Für ein höheres Kursziel müssten die Erträge signifikant steigen.
Es bleibt dabei: Angesichts der Kursturbulenzen (nach oben und unten), die kaum durch operative Entwicklungen unterfüttert sind, steigt DER AKTIONÄR nicht ein, sondern schaut bei der Pasagier-Drohnen-Hoffnung nur zu.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.