Die Aktie von Ebay hat nach den Quartalszahlen vergangener Woche einen kräftigen Kurseinbruch verkraften müssen. Zu Wochenbeginn kann das Papier der E-Commerce-Plattform einen Teil dieser Verluste wieder wettmachen. Kein Wunder, denn Ebay wagt sich erneut an das heiße Thema Kryptowährungen heran.
Ebay erwägt die Einführung von Zahlungen mit Digitalgeld wie Bitcoin. "Wir sehen uns weiter nach anderen Möglichkeiten wie Kryptowährungen um", sagte Vorstandschef Jamie Iannone am Montag gegenüber CNBC. Ebay habe sein Zahlungsspektrum bereits erweitert und akzeptiere mittlerweile etwa Apple oder Google Pay, weiteren Alternativen stehe das Unternehmen stets aufgeschlossen gegenüber.
Es ist nicht der erste Krypto-Flirt des US-Konzerns. "Digitalwährungen werden sich zu einer sehr mächtigen Sache entwickeln", hatte der frühere Ebay-Chef John Donahoe bereits im November 2013 gesagt und sich Bitcoins als Zahlungsmittel gegenüber offen gezeigt. Die Pläne verliefen jedoch im Sande. Zum Konzern gehörte seinerzeit aber auch noch Paypal – bei dem 2015 abgespaltenen Online-Bezahldienst sind Kryptowährungen inzwischen anerkannt.
Ein mögliches Krypto-Engagement sorgte bei den Anlegern am Montag für deutliche Kursgewinne von rund vier Prozent. Der jüngste Aufwärtstrend der Ebay-Aktie kann damit weitergeführt werden – trotz der negativen Zahlenreaktion vom Donnerstag.
Zu Recht meint DER AKTIONÄR, der bei der operativen Entwicklung Ebays weiterhin ein starkes Wachstumsmomentum feststellt und von der finanziellen Stabilität überzeugt bleibt. Die Unwägbarkeit, ob aufgrund der schwachen Gewinnprognose der positive Trend bei den operativen Margen kurzfristig weitergeführt werden kann, sollten langfristig orientierte Anleger aktuell angesichts des allgemein schwer einzuschätzenden Marktumfeldes nicht überbordende Bedeutung beimessen.
Mit Material von dpaAFX.