In der vergangenen Woche ist die Freenet-Aktie auf den höchsten Stand seit Beginn der Coronakrise geklettert. Im Fokus vieler Anleger steht beim Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz noch immer vor allem die Dividende. Diese ist inzwischen wieder auf einem attraktiven Niveau – und soll auch künftig hoch bleiben.
Für 2020 will Freenet regulär 1,50 Euro je Aktie sowie eine Sonderdividende von 15 Cent ausschütten. Termin für die Hauptversammlung ist der 18. Juni. Am 21. Juni wird die Aktie dann ex-Dividende gehandelt – im Lauf der Woche dürfte auch die Auszahlung auf die Konten folgen.
Die Dividende bedeutet eine immense Steigerung, nachdem das Unternehmen im Corona-Jahr nur 4 Cent als verpflichtende Mindestdividende ausgeschüttet hatte. Die übliche Dividende hatte Freenet wegen befürchteter Refinanzierungsprobleme durch die Corona-Krise damals gestrichen.
Einen Teil davon will das Management mit den Geldern aus dem Verkauf der Anteile am schweizerischen Telekommunikationsanbieter Sunrise stemmen. Insgesamt war das Aktienpaket rund 1,09 Milliarden Euro in bar schwer. Mehr als die Hälfte davon kam dem Schuldenabbau zugute – das ist aber gut ein Viertel weniger, als zuvor angepeilt.
Weiter hohe Ausschüttungen
Und wenn es nach Freenet-Finanzvorstand Ingo Arnold geht, sollen die 1,50 Euro Dividende erst ein Vorgeschmack sein. Im Interview mit der Börsen-Zeitung pries er „die Möglichkeit einer hohen Ausschüttung je Anteilschein auch in der Zukunft“ an. Weil die Zahl der Papiere durch den laufenden Aktienrückkauf sinke, gehe er davon aus, dass „eine zum Jahr 2020 vergleichbar hohe Dividende je Aktie auch ohne den Mittelzufluss von Sunrise zu leisten sein wird“.
Unterdessen trennte sich der größte Freenet-Einzelaktionär Flossbach von Storch erst am Freitag von knapp einem Drittel seines Aktienpaketes und reduzierte seine Beteiligung auf unter 10 Prozent.
Die Dividendenrendite von derzeit noch 8,2 Prozent ist eines der großen Kaufargumente bei Freenet. DER AKTIONÄR hatte die Aktie im Rahmen einer Dividenden-Titelstory in Ausgabe 01/21 empfohlen. Anleger bleiben nach der guten Entwicklung zuletzt weiter an Bord.
Mit Material von dpa-AFX