Die Aktie der Deutschen Telekom befindet sich weiterhin in einer Seitwärtsbewegung knapp unterhalb des Mehrjahreshochs, das im Januar bei 23,40 Euro erreicht wurde. An diesem Donnerstag, 16. Mai, könnte der Magenta-Konzern jedoch neue Impulse liefern. Die Zahlen zum ersten Quartal werden dann veröffentlicht.
Der Erfolg der Deutschen Telekom hängt auch vom Erfolg der Tochter T-Mobile US ab. Zuletzt zog deren Chef Mike Sievert die Aufmerksamkeit mit mehreren Übernahmen auf sich – nach dem angepeilten Zukauf der Ka'ena Corporation und ihrer lukrativen Billigfunk-Marke Mint Mobile verkündete der Manager Ende April die Übernahmepläne für den Glasfaseranbieter Lumos. Auf Analystenkritik, wonach Lumos nur einen winzigen Teil des US-Marktes ausmache, antwortete Sievert, dass er eine Chance auf beschleunigtes Wachstum sehe – mehr zur Strategie wollte er nicht preisgeben.
2024 will Sievert 5,2 bis 5,6 Millionen neue Vertragskunden von seinen Produkten überzeugen. Beim operativen Gewinn ohne die Verzerrung durch die Endgeräte-Vermarktung (bereinigtes Core EBITDA) soll 2024 bei T-Mobile US der Wert von 29,1 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 31,4 bis 31,9 Milliarden Dollar steigen. Damit wurde der Manager zuletzt optimistischer. Daher würde es weniger überraschen, wenn die Telekom ihre ohnehin als konservativ erachtete Jahresprognose nun ebenfalls erneuert.
Auf das Gesamtjahr gesehen will die Telekom bisher ihr um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (EBITDA AL) vom Pro-Forma-Wert 40,6 Milliarden Euro auf 42,9 Milliarden Euro hieven. Auch der Free Cashflow AL soll steigen – und zwar um gut 16 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro. Bei beiden Kennziffern ist die Telekom zum überwiegenden Teil davon abhängig, wie sich die US-Amerikaner entwickeln.
Das erwarten die Experten
Im Mittelwert gehen Analysten derweil davon aus, dass die Telekom beim Umsatz des ersten Quartals wie schon im Vorjahr an der Zahl von 28 Milliarden Euro kratzen dürfte. Das bereinigte EBITDA AL dürfte sich auf 10,25 Milliarden Euro belaufen nach knapp zehn Milliarden im Vorjahreszeitraum.
Beim Free Cashflow AL gehen die Experten von knapp 3,9 Milliarden Euro aus – im Gesamtjahr soll der Betrag dann bei fast 19 Milliarden Euro liegen. Der Konzernumsatz 2024 dürfte auf 114,1 Milliarden Euro steigen, davon dürften im Mittel knapp 42,8 Milliarden Euro als bereinigtes operatives Ergebnis hängen bleiben.
Gute Zahlen könnten dafür sorgen, dass die T-Aktie aus ihrer Lethargie erwacht. Langfristig sind die Aussichten angesichts der starken US-Tochter und der stabilen operativen Entwicklung ohnehin weiter gut. Für konservative Anleger bleibt der DAX-Titel interessant.
Mit Material von dpa-AFX
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