Zu Beginn der Woche wurden bereits Gerüchte laut, dass die Softbank ein Anteilspaket an T-Mobile US an die Deutsche Telekom verkaufen könnte. Laut Medienberichten könnte es noch in dieser Woche zu einem Deal kommen. Die Softbank will demnach Anteile von bis zu 20 Milliarden Dollar versilbern.
Erst am 1. April hatten die Deutsche Telekom und die Softbank den Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint nach langer Hängepartie besiegelt. Die Telekom hält seitdem 43,6 Prozent der Anteile, die Softbank 24,7 Prozent. Um die wachstumsstarke T-Mobile US weiter voll konsolidieren zu können, hat sich die Telekom aber 68 Prozent der Stimmrechte gesichert.
Der japanische Mischkonzern ist durch die Corona-Krise derweil unter Druck geraten und hat unter anderem wegen seiner Beteiligungen an Start-ups viel Geld verloren. Laut Financial Times sollen deshalb nun T-Mobile-US-Anteile im Wert von 20 Milliarden Dollar verkauft werden. T-Mobile US ist an der Börse derzeit insgesamt rund 125 Milliarden Dollar wert – die Softbank-Beteiligung damit mehr als 30 Milliarden Dollar.
Aufgrund der vereinbarten Haltefrist von eigentlich vier Jahren braucht die Softbank beim Verkauf der Anteile aber die Zustimmung der Deutschen Telekom. Diese könnte sich daher ein Aktienpaket selbst sichern, um die Beteiligung über 50 Prozent auszubauen und die Kontrolle über T-Mobile US zu behalten. Knapp neun Milliarden Dollar wären dafür fällig – wobei die Softbank wohl einen Abschlag hinnehmen müsste.
Die Telekom kämpft bereits mit einem hohen Berg an Nettoschulden von 77,4 Milliarden Euro. Hinzu kommen künftig die Schulden von Sprint. Der Kauf der Softbank-Anteile könnte deshalb zur finanziellen Herausforderung werden. Doch die Telekom hat Liquiditätsreserven und verfügt über stabile Cash-Flow-Zuschüsse. Anleger sollten sich deshalb keine Sorgen machen. Die Aktie bleibt auf der Kaufliste.
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