Die Deutsche Telekom hat am Donnerstag starke Zahlen zum ersten Quartal geliefert. Ein Blick in die Details lohnt sich natürlich trotzdem. DER AKTIONÄR nennt 5 Fakten zu den Zahlen, die Anleger kennen sollten.
Starke Gewinnentwicklung auf breiter Front
Die Telekom konnte den operativen Gewinn (EBITDA AL) um 10,2 Prozent steigern. Besonders das US-Geschäft glänzte und legte hier um 18,0 Prozent zu. Doch auch die anderen Sparten legten zu. In Deutschland stand ein Plus von 2,7 Prozent, Europa steuerte 1,9 Prozent mehr bei, das Systemgeschäft 8,7 Prozent und die Sparte Group Development, zu der unter anderem T-Mobile Netherlands oder die Deutsche Funkturm gehören, 5,5 Prozent.
Keine Cashflow-Sorgen
Der für die Dividende wichtige Freie Cashflow AL fiel zwar deutlich von 1,6 auf 1,3 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür waren aber vor allem Factoring-Vereinbarungen über 0,7 Milliarden Euro, die nicht weitergeführt wurden. Ohne diesen Mittelabfluss wäre der freie Cashflow AL auf über zwei Milliarden Euro geklettert.
Positive Währungseffekte
Die wachstumsstarke US-Tochter steuert ein Umsatzplus von 3,7 Prozent bei. Auf Dollar-Basis betrug das Wachstum allerdings lediglich 0,7 Prozent. Positive Währungseffekte hatten der Telekom bereits mehrmals in der jüngeren Vergangenheit zu stärkeren Ergebnissen verholfen.
Hohe Schulden
Die Nettoschulden sind gegenüber dem Vorquartal weiter gestiegen – von 76,0 auf 77,4 Milliarden Euro. Vor allem Bewertungseffekte aus Zinssicherungsgeschäften und Währungseffekte waren dafür verantwortlich. Dennoch: Der Schuldenberg ist hoch und sollte in Zukunft wieder reduziert werden.
Sorgenkind T-Systems
Die Großkundentochter T-Systems macht trotz des Gewinnwachstums um 8,7 Prozent weiterhin Sorgen. Während der Umsatz bei 1,6 Milliarden Euro stagnierte, ging der Auftragseingang um 13,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück. Das schmälert die Aussichten für das Neugeschäft.
Die Zahlen waren stark. Lediglich die weiter steigenden Nettoschulden und T-Systems geben leichten Anlass zur Kritik. Doch die Telekom ist auf dem richtigen Weg. Das sollte sich auch im Aktienkurs widerspiegeln. Anleger lassen die Gewinne laufen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.
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