Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen befinden sich die Gaming-Aktien noch immer im Konsolidierungsmodus. Die jüngsten Übernahmen von Zynga durch Take-Two Interactive oder Activision Blizzard durch Microsoft zeigen aber, dass Brancheninsider dem Gaming-Sektor mehr Potenzial einräumen als es die Börse tut – und langfristig gesehen könnten sie Recht behalten.
Attraktiv bewertet
Sexismus-Skandale, unfertige Spiele, Release-Verschiebungen und ein Lootbox-Modell, das schon länger unter politischem Druck leidet, haben nach der Corona-Rally den Gaming-Aktien 2021 zugesetzt. Mittlerweile sind die Bewertungen jedoch wieder auf ein attraktives Niveau zurückgekommen.
So ist die Aktie von Electronic Arts nach dem „Battlefield“-Debakel beispielsweise nur mit einem 22er-KGV von 18 bewertet und japanische Firmen wie Konami gibt es nach dem verpatzten Release von „eFootball“ sogar für ein KGV von 15. Selbst für die Übernahme von Activision Blizzard zahlte Microsoft trotz eines kräftigen Aufschlags nur ein KGV von 24, was dem 5-Jahres-Durchschnitt des Spieleentwicklers entspricht.
Solide Wachstumstrends
Gleichzeitig sind die Aussichten der Branche gut. Die Befürchtung, dass nach dem Corona-Boom die Zahl der Spieler und damit die Umsätze der Branche zurückgehen, hat sich nicht bewahrheitet. Aktuelle Daten der NPD Group zeigen, dass die Videospiel-Erlöse im abgelaufenen Gesamtjahr gegenüber dem Rekordjahr 2020 noch einmal acht Prozent auf 60,4 Milliarden Dollar zulegen konnten. Insbesondere die neue Konsolengeneration aus PlayStation 5 und Xbox X/S treibt den Markt an.
Auch der Blick in die Zukunft ist vielversprechend. Laut den Marktforschern von Newzoo soll die Zahl der Spieler ausgehend von 2,96 Milliarden im abgelaufenen Jahr auf 3,32 Milliarden Gamer im Jahr 2024 anwachsen. Auch Langfrist-Trends wie das Cloud-Gaming und das Metaverse liefern Potenzial und können das Gaming-Ökosystem über PC, Konsole und Smartphone hinaus erweitern.
Die Auswahl starker Gaming-Aktien bleibt dagegen schwierig. Denn die Kurse sind stark von der Qualität, der Quantität und der Rezeption der Spieleveröffentlichung abhängig. Und genau hier haben zuletzt eine Vielzahl an Firmen enttäuscht – sei es durch Managementfehler oder Corona-bedingte Schwierigkeiten sei es ein kleiner Entwickler oder ein großer Konzern.
Im aktuellen Umfeld, in dem sich das Sentiment aufgrund der guten Aussichten, der günstigen Bewertung und der laufenden Übernahmewelle wieder aufhellt, sollten Anleger dennoch nicht auf ein Investment in den größten Mediensektor verzichten.
Risikobewussten Anlegern empfiehlt DER AKTIONÄR daher ein Index-Zertifikat (WKN DA0AB6) auf den AKTIONÄR Gaming Index. Den angeschlagenen Nasdaq 100 haben die Software-Aktien aus der Gaming-Branche seit Jahresbeginn jedenfalls outperformt.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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