Die US-Tochter des Bonner Telekom-Konzerns bleibt nach der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint auf Erfolgskurs. Im dritten Quartal legte der Gewinn im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) zu, wie T-Mobile am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse wuchsen um 74 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar. Trotz Corona-Krise kamen nach Abzug von Kündigungen 689.000 neue Telefonverträge unter eigener Marke hinzu.
T-Mobile US hob nach dem starken Quartal seine Jahresziele an und verkündete zudem, dass die im 1. April nach einer zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie vollzogene Fusion mit Sprint schneller zu Kostensenkungen führe als ursprünglich erwartet. Die Quartalszahlen übertrafen die Markterwartungen insgesamt deutlich, die Aktie stieg nachbörslich zunächst um rund fünf Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Kurs bereits um fast 50 Prozent zugelegt.
Bereits im Vorfeld der Zahlen bekräftigten einige Analysten ihre Kaufempfehlungen. Die Schweizer Großbank UBS beispielsweise hat das Kursziel für T-Mobile US von 120 auf 140 Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst John Hodulik stockte seine Ergebnisschätzungen für die Telekom-Tochter in einer am Dienstag vorliegenden Studie auf. Er lobte das Kostenmanagement und die Synergieschöpfung.
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Bewertung der Papiere von T-Mobile US bei einem Kursziel von 140 Dollar mit "Outperform" neu aufgenommen. Die US-Tochter der Deutschen Telekom dürfte vom Branchenwandel und der neu gewonnenen Marktführerschaft bei den Netzkapazitäten profitieren, schrieb Analyst Douglas Mitchelson in einer am Montag vorliegenden Studie. Der jüngste Kursrückschlag biete für mittel- oder langfristige denkende Anleger eine attraktive Einstiegsmöglichkeit.
Die Aktie von T-Mobile US reagierte nachbörslich mit einem deutlichen Kursplus. Bei Lang & Schwarz wird das Papier am Freitagmorgen bei 104,28 Euro gehandlet. DER AKTIONÄR hat das Papier in Ausgabe 45/2020 bei 94,00 Euro zum Kauf empfohlen. Anleger, die dem Tipp gefolgt sind, können sich nun bereits über erste Gewinne freuen. DER AKTIONÄR bleibt optimistisch und rät dazu, die Gewinne weiter laufen zu lassen.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.
(Mit Material von dpa-AFX