Nach dem gefloppten Börsengang von Deliveroo wagt sich mit Darktrace am Freitag das nächste spannende Unternehmen auf das Londoner Börsenparkett. Und diesmal mit Erfolg: Satte 44 Prozent geht es für die Cybersecurity-Aktie in der Spitze nach oben.
Der Ausgabepreis für die Aktien von Darktrace wurde am Freitagmorgen auf 250 Pence festgesetzt, womit der Konzern eher verhalten mit 1,6 Milliarden Pfund (1,8 Milliarden Euro) bewertet wurde. Ursprünglich wurde eine Bewertung von rund drei Milliarden Pfund angepeilt und sogar über vier Milliarden Pfund spekuliert worden.
Dennoch war der Börsengang ein voller Erfolg, wenn auch nur für die Zeichner des IPOs. Denn der erste Kurs lag schon bei 349 Pence und es ging weiter nach oben bis auf 360 Pence. Damit haben institutionelle Investoren erneut massive Zeichnungsgewinne erzielen können, während Privatanleger leer ausgingen.
Insgesamt hat Darktrace mit dem Börsengang rund 165 Millionen Pfund (rund 190 Millionen Euro) eingenommen. Wie der erste Handelstag zeigt, hätte es durchaus mehr sein können. Dass der Börsengang nicht aggressiver gepreist wurde, könnte wohl auch mit dem Deliveroo-Debakel zusammenhängen. Die Aktien des Essenslieferdienstes liegen aktuell 31 Prozent unter dem Ausgabepreis von 390 Pence.
Dennoch wirkt die konservative Bewertung zum IPO erstaunlich. Denn im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres hat das Unternehmen mit knapp 127 Millionen Dollar bereits 64 Prozent des Umsatzes aus dem gesamten Vorjahr eingefahren.
Doch es gibt auch Bedenken: So ist der Nettoverlust geradezu explodiert. Von gut 29 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 2020 auf über 48 Millionen alleine im ersten Halbjahr 2021. Der Hauptgrund dafür sind die extrem hohen Ausgaben für Marketing und Vertrieb. Mit knapp 87 Millionen in den ersten sechs Monaten 2021 fraßen sie 76 Prozent des Rohertrags auf.