Das Coronavirus sorgt weiterhin für Angst und Schrecken und lässt die Märkte korrigieren. Besonders hart scheint es die Tech-Aktien zu erwischen, so verliert der TecDAX am Montagmorgen im regulären Handel über vier Prozent, auch der amerikanische Technologie-Index Nasdaq ist vorbörslich über drei Prozent im Minus. Sollten sich die Anleger nun Sorgen machen und ihre Tech-Aktien verkaufen?
Gesunde Abkühlung
Die herausragende Performance vieler Tech-Titel – allein der GAFAM-Index hat in den letzten zwölf Monaten über 55 Prozent zugelegt – zeugt von einer kurzfristigen Überhitzung des Marktes. In der unterstehenden Tabelle wird die Kurs-Performance einiger der größten Technologie-Titel der Welt in den letzten zwölf Monaten aufgelistet.
Performance in den letzten 12 Monaten in Prozent (ohne Dividenden) | |
---|---|
Apple | +80 |
Alphabet | +35 |
+30 | |
Microsoft | +65 |
Amazon | +30 |
Nvidia | +80 |
AMD | +124 |
Tesla | +200 |
Konjunkturdaten im Blick
Erhöhte Aufmerksamkeit dürfte den Konjunkturdaten zukommen, die auf mögliche Auswirkungen des Coronavirus überprüft werden. Zur Veröffentlichung steht am Montag hierzulande das Ifo-Geschäftsklima für Februar an. "Ein Stimmungsrückgang ist zu erwarten und vermutlich wird dieser wegen des anhaltenden Stillstands in chinesischen Betrieben nicht der letzte sein", erwartet etwa Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Ähnlich sieht dies auch Analyst Stefan Mütze von der Helaba.
In den USA dürften vor allem die Auftragseingänge für langlebige Güter in den Fokus rücken, die am Donnerstag bekannt gegeben werden. Es wird ein deutlicher Rückgang erwartet. Von Interesse könnten zudem das US-Verbrauchervertrauen am Dienstag und schließlich am Freitag der Chicago Einkaufsmanagerindex sein, der die Geschäftstätigkeit im Großraum Chicago wiedergibt.
Die durch das Coronavirus verursachte Korrektur hat sich nun ausgeweitet. Erfahrungsgemäß korrigieren die Tech-Aktien in solchen Börsenphasen stärker als der Gesamtmarkt. Aufgrund der Tatsache, dass viele Technologietitel – darunter auch die fünf GAFAM-Werte – in den letzten Monaten sehr gut gelaufen sind, erscheint eine noch größere Korrektur möglich zu sein. DER AKTIONÄR rät Anlegern zur Besonnenheit – für Anleger, welche der Börsenrallye bisher von der Seitenlinie aus zugesehen haben, könnten sich bei einer Ausweitung der Korrektur hervorragende Gelegenheiten zum Einstieg bieten.