Chinesische Staatsfonds haben heute massiv – und durchaus erfolgreich – interveniert, um einen weiteren Rutsch am heimischen Aktienmarkt aufzufangen. Unterdessen haben in Hongkong die Kurse von Alibaba (minus 3,3 Prozent) und Tencent (minus 1,7 Prozent) deutlich geschwächelt. Für diese Entwicklung gibt es eine Erklärung.
Der CSI 300 gibt die gesammelte Kurs-Entwicklung großer China-Unternehmen, die an den Festland-Börsen in Schanghai und Shenzhen gehandelt werden, wieder. Auffällig heute: Der Index fiel bis zur Mittagspause im asiatischen Handel mehr als zwei Prozent. Nach der Mittagspause stieg der Index ebenso kontinuierlich und schloss nur noch mit einem Abschlag von gut einem halben Prozent.
Bloomberg berichtet unter Berufung auf Insider, dass staatsnahe Fonds in der zweiten Handelshälfte den Markt nach oben gekauft haben, um den Kursverfall zu verlangsamen.
Ungewöhnlich sind solche Stützkäufe nicht. Den Kursen von beliebten Tech-Konzernen wie Alibaba, Tencent und Co helfen sie allerdings zumindest nicht direkt, da die genannten Unternehmen nicht im CSI 300 vertreten sind, sondern nur in Hongkong und Übersee gehandelt werden. Allerdings sind natürlich auch die Geschäfte der Tech-Giganten davon abhängig, dass sich Wirtschaft und Finanzmärkte in China stabil entwickeln.
Im Angesicht schwächelnder Wirtschaftsdaten und der Immobilienkrise setzt die chinesische Führung zunehmend auf Stabilisierungsmaßnahmen. DER AKTIONÄR rät grundsätzlich weiterhin zum Abwarten, da es Alibaba und Co immer noch an nachhaltiger Aufwärtsdynamik mangelt.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.