Die Hoffnung auf einen schnellen Turnaround bei CD Projekt ist längst dahin. Die zeitweise erfolgreichste europäische Gaming-Aktie ist zum Sorgenkind mutiert. Erst enttäuschten die Spieleentwickler mit einer überhasteten Veröffentlichung von „Cyberpunk 2077“. Dann gab es eine Cyber-Attacke gegen das Unternehmen. Doch damit nicht genug.
„Zumindest im Moment ist CD Projekt eine Zocker-Aktie - im negativen Sinne“, hatte DER AKTIONÄR vor gut einem Monat nach dem Online-Angriff geschrieben. Inzwischen ist die Aktie noch mal rund 17 Prozent abgesackt. Zeitweise wurde sogar das Corona-Tief vom vergangenen März unterschritten.
Ein Patch für „Cyberpunk“ musste verschoben werden, weil die IT nach dem Einbruch ins interne Netzwerk erst aufräumen musste. Entwickler konnten mehrere Wochen nicht auf ihre Daten zugreifen.
CD Projekt hat inzwischen diverse Anleger-Klagen am Hals.
Angesichts des ganzen Schlamassels wurde das Unternehmen erstmals seit sechs Jahren von der polnischen Wirtschaftszeitung Puls Biznesu nicht zur Börsengesellschaft des Jahres gekürt. Stattdessen finden sich die Entwickler diesmal nur auf Platz 61 von 120 wieder. Das berichtet das polnische Portal Bankier. Vor einem Jahr lag CD Projekt in den Kategorien Management, Innovation und Investor Relations noch vorn.
Die Aktie von CD Projekt ist weder mit Blick auf den Chart noch auf die operative Entwicklung ein Kauf. Die erfolgreiche Vergangenheit der Unternehmensführung lässt aber zumindest hoffen, dass irgendwann wieder bessere Zeiten kommen könnten. Abwarten.