In der Pandemie lief es glänzend für Chegg. Doch jetzt, da die Studenten an die Unis zurückgekehrt sind, bricht das Geschäft ein. Die Zahlen, die das Education-Unternehmen am Montag nach Börsenschluss vorgelegt hat, versetzen die Anleger in einen Schockzustand. Die Chegg-Aktie verliert 45 Prozent.
Chegg hat im dritten Quartal 0,20 Dollar je Aktie verdient und damit zwar die Erwartungen der Analysten getroffen, allerdings lag der Umsatz mit 172 Millionen Dollar unter den Prognosen des Marktes (175 Millionen Dollar).
Viel verheerender: der Ausblick auf das vierte Quartal. Chegg erwartet lediglich Erlöse in Höhe von 194 bis 196 Millionen Dollar, während die Analysten im Schnitt von 242 Millionen Dollar ausgegangen waren.
„Schon Ende September wurde uns klar, dass die Bildungsbranche eine Verlangsamung erlebt“, so Chegg-CEO Dan Rosensweig. „Diese sollte aber nur vorübergehend sein.“
Doch das bezweifelt nicht nur die Börse, sondern auch Josh Baer von Morgan Stanley, der sein Buy-Rating für Chegg kassierte und das Kursziel von 88 auf 53 Dollar senkte. „Es stellt sich die Frage, ob das Unternehmen in der Lage ist, sich wieder zu erholen“, so Baer.
Die Börse denkt bekanntlich sechs bis neun Monate im Voraus, also an eine Zeit, in der die Pandemie möglicherweise vorbei ist. Chegg spielt in den Augen der Anleger dann keine große Rolle mehr. Doch es gibt definitiv etliche Pandemie-Profiteure, die auch im Post-Covid-Zeitalter gute Geschäfte machen werden, Zalando zum Beispiel oder Shop Apotheke, Amazon sowieso. Hier sollten Anleger investiert bleiben.