Als viertes Unternehmen aus dem GAFAM-Index wird Apple heute nach der Schließung der US-Börsen seine Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 präsentieren. DER AKTIONÄR zeigt auf, was Anleger erwarten können.
Als eines der ersten Tech-Konzerne warnte Apple im Februar, dass es seine Umsatzprognose von 63 bis 67 Milliarden Dollar aufgrund der Pandemie-Folgen verfehlen wird. Auf eine neue Prognose verzichtete Apple damals. Nur wenige Wochen danach musste der iPhone-Hersteller seine Geschäfte weltweit schließen. Später gab Apple bekannt, die Produktion von neuen iPhone-Modellen um Monate zu verschieben.
Zuletzt gab es aber auch erfreuliche Nachrichten. So verwies der JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee in einer Studie auf die Daten der China Academy of Information and Communications Technology (CAICT), wonach sich die iPhone-Absatzmengen in China im vergangenen Monat stark erholt haben.
Für Zuversicht sorgte auch die Einführung des neuen iPhone SE. Es ist handlicher und günstiger, aber ähnlich leistungsstark wie die Top-Modelle. Das neue iPhone SE soll bereits ab 479 Euro zu haben sein. Daneben sollen auch die neuen iPad-, MacBook- und Apple Watch-Modelle schon sehr bald auf den Markt kommen.
Das erwarten die Analysten
Die Analysten erwarten für das Q2 2020 einen Umsatzrückgang von rund 7 Prozent auf 53,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll 2,2 Dollar betragen (minus 11 Prozent).
Wenig optmistisch gaben sich zuletzt die Analysten von Goldman Sachs und stuften die Apple-Aktie auf "Sell" herab. Laut den Experten dürfte die Zahl der verkauften iPhones im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 36 Prozent einbrechen.
Trotz der aktuellen Probleme bei den iPhone-Verkäufen schätzt der Evercore-Analyst Amit Daryanani, dass der Smartphone-Gigant „wohl schon in Kürze ein Aktien-Rückkaufprogramm zwischen 75 und 100 Milliarden Dollar“ beschließen könnte. Aufgrund hoher Cashreserven und gigantischer Mittelzuflüsse von Apple (alleine im Weihnachtsquartal war der operative Cash Flow mit 30,5 Milliarden Dollar positiv. 25 Milliarden Dollar davon wurden über Aktienrückkaufe und Dividenden an die Aktionäre weitergeben) ist diese Annahme durchaus realistisch.
Seit ihrem März-Tief konnte die Apple-Aktie bereits rund 27 Prozent zulegen. DER AKTIONÄR ist für die Zukunft von Apple aufgrund seiner fundamentalen Stärke, hoher Cashreserven und des dynamisch wachsenden Service-Geschäfts sehr optimistisch. Trotzdem erwartet DER AKTIONÄR eine Pandemie-bedingte Abschwächung beim Umsatz und Gewinn in den nächsten zwei bis drei Quartalen. Investierte Anleger bleiben dabei und lassen ihre Gewinne laufen. Anleger an der Seitenlinie sollten vor dem Neueinstieg die Q2-Zahlen des Smartphone-Giganten abwarten.
Wer etwas breiter in Big Tech investieren will, kann einen Blick auf den GAFAM-Index werfen. Der vom AKTIONÄR aufgelegte Index beinhaltet die fünf größten US-amerikanischen IT-Unternehmen: Alphabet (Google), Apple, Facebook, Amazon und Microsoft. Die Aktien werden jährlich gleichgewichtet, um Klumpenrisiken zu vermeiden. Dividenden werden bei der Indexberechnung allerdings nicht berücksichtigt. Der GAFAM Index hat seit der Auflegung rund 117 Prozent zugelegt.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
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