In der Halbleiter-Branche bahnt sich eine Mega-Übernahme an: Nvidia will den Chip-Designer Arm übernehmen (DER AKTIONÄR berichtete). Auch bei Apple dürfte man den geplanten Zusammenschluss sehr genau beobachten.
Von Arm stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden. Auch Apple entwickelt die Prozessoren für das iPhone auf Basis der Arm-Designs. Die Arm-Architekturen setzten sich in Smartphones gegen Chip-Systeme des Halbleiter-Riesen Intel durch – unter anderem weil sie deutlich stromsparender arbeiten.
Jetzt steht die Technologie auch vor dem Sprung in den PC-Markt: Bei der Entwicklerkonferenz WWDC im Juli kündigte Apple an, auch die Mac-Computer künftig mit selbstentwickelten Arm-Prozessoren ausstatten zu wollen – und damit faktisch den Bruch mit Drittanbietern wie AMD, Intel oder eben Nvidia. Der erste Mac mit einem Arm-Prozessor namens „Apple Silicon“ soll noch in diesem Jahr vorgestellt werden.
An Nvidia führt kein Weg vorbei
Sollte es tatsächlich zur Übernahme von Arm Holdings durch Nvidia kommen, bleiben der US-Chiphersteller und der iPhone-Konzern künftig zumindest indirekt verbunden. Im Geschäft mit Smartphone-Prozessoren würden Apple und Nvidia sogar noch enger zusammenrücken.
Allerdings ist der 40-Milliarden-Dollar-Deal in der Chip-Branche alles andere als sicher: Die Wettbewerbshüter in den USA, der Europäischen Union, China und Großbritannien müssen erst noch zustimmen.
An der Börse kommen die Übernahmepläne gut an: Die Aktien von Nvidia und Arm-Eigentümer Softbank legen zu Wochenbeginn über fünf Prozent zu. Die Papiere von Apple steigen im vorbörslichen US-Handel immerhin gute 1,5 Prozent.
Trotz der jüngsten Korrektur stellt Apple für den AKTIONÄR ein Basisinvestment im Tech-Sektor dar. Das Apple-Event am Dienstagabend könnte dabei für neue Impulse sorgen. Investierte Anleger bleiben dabei. Neueinsteiger können bei Rücksetzern in den Bereich um 116 Dollar (obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals) oder sogar 106 Dollar (GD50) zu attraktiven Kursen kaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple, Nvidia.Mit Material von dpa-AFX.