„Google setzt in seiner Cloud auf AMD-Prozessoren“ sind Headlines, wie sie Experten nach der Vorstellung der dritten Generation der EPYC-Server-Chips erwartet haben. Der jüngst öffentlich gemachte Auftrag aus dem Hause Google zeigt klar, dass AMD in Intels Kerngeschäft gut positioniert ist, um weiter aufzuholen.
Zum Einsatz kommen die neuen Server-Prozessoren dabei in virtuellen Maschinen eines Angebots namens T2D in der Google Cloud. Kunden können hier auf Google-Rechnern ihre Web-Server, Container-Dienste oder Java-Anwendungen laufen lassen.
Dass in dem Google-Cloud-Dienst jetzt AMD- und nicht Intel-Prozessoren verwendet werden, dürfte unterschiedliche Gründe haben. So bietet die dritte Generation der Server-CPUs nicht nur eine breitere Modellpalette, sondern auch deutlich mehr Leistung als die Vorgänger. AMD will mit 19 Prozent mehr Instruktionen pro Zyklus aber auch den Aufpreis von 13 Prozent rechtfertigen.
Insbesondere mit dem Epyc 7453 sorgt AMD am Markt für eine Kampfansage. Mit 28 Kernen für 1.570 Euro ist der Chip etwa halb so teuer wie vergleichbare 28-Kerner von Intel. Welche Chips in den T2D-Instanzen der Google Cloud verbaut werden soll, wird allerdings in der Pressemitteilung nicht verraten.
Bereits nach der Veröffentlichung der dritten EPYC-Generation schrieb ein Analyst von Benchmark: „Aktuell ist AMDs Server-Marktanteil noch sehr klein und spiegelt noch nicht die Design Wins und das Interesse der Kunden an den neuen Produkten wider.“
Mit den T2D-Instanzen von Google hat AMD nun aber einen Design Win an Land gezogen, der am Markt beachtet wurde. Die Aktie von AMD reagierte am Donnerstag prompt und legte über sechs Prozent zu. Das Chip-Papier steht damit wieder kurz vor seinen Hochs aus dem April und kurz davor einen neuen Aufwärtstrend auszubilden. Die 200-Tage-Linie ist auf jeden Fall schon einmal geknackt. Anleger bleiben dabei.