In der zweiten Hälfte der Handelswoche können Chip-Aktien noch einmal kräftig zulegen. Am Donnerstag stieg Nvidia beispielsweise um 9,8 Prozent, Intel legte 6,9 Prozent zu und AMD kletterte 5,8 Prozent nach oben. Auch im vorbörslichen US-Handel bleiben die Halbleiterwerte stark und geben ihre rasanten Kursgewinne nicht wieder ab. Kein Wunder, denn gute Gründe sprechen dafür, dass es auch künftig nach oben geht.
Erstens hat die angedachte Zusammenarbeit von Intel und Nvidia für Fantasie gesorgt. Denn verlässt sich der GPU-Spezialist tatsächlich auf die neue Foundry-Strategie von Intel, könnte dies Vorteile für beide Seiten haben.
Zweitens wird die Lobby für zusätzliche Investitionen seitens der US-Industrie in die heimische Chip-Industrie immer stärker. Am Mittwoch war beispielsweise Intel-CEO Pat Gelsinger in einem Senatsausschuss vorstellig und setze sich für den Aufbau einer heimischen Halbleiterfertigung ein. Gelsinger sieht in Halbleitern das Öl des digitalen Zeitalters, das unzählige Gerät antreibt und damit eine geopolitisch sowie wirtschaftlich unverzichtbare Ressource ist. Die USA sind hier in den vergangenen Jahren jedoch ins Hintertreffen geraten.
Drittens nimmt die Risikofreude der Anleger im Zuge solider Konjunkturdaten zu. Über Nacht fielen die europäischen und US-amerikanischen Einkaufsmanagerindizes überwiegend positiv aus und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA fielen auf ein Rekordtief.
Viertens haben sich die Chip-Aktien zuletzt langsamer erholt als der Rest der Technologieaktien. Mit der Rallye vom Donnerstag wurde dieser Performance-Unterschied nun ausgeglichen und Anleger setzen wieder auf die großen Wachstumstrends des nächsten Jahrzehnts rund um Künstliche Intelligenz, das Autonome fahren und 5G.
DER AKTIONÄR bleibt aufgrund der vielversprechenden Zukunftsaussichten weiterhin bullish für den Halbleitersektor. Als Value-Play mit Turnaround-Potenzial ist aktuell die Intel-Aktie der Favorit, bei den Chip-Wachstumskandidaten bleibt die Aktie von Nvidia die Nummer Eins.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.