Mit einem Minus von über fünf Prozent gehören die Aktien von AMD am Donnerstag zu den schwächsten Titeln im Nasdaq 100, der selbst nur 0,1 Prozent nachgibt. Bereits am Mittwoch hatten die AMD-Papiere in einem schwächelnden Gesamtmarkt rund drei Prozent verloren. Die Kursverluste von heute, lassen sich jedoch nicht nur auf ein negatives Sentiment gegenüber Tech-Aktien zurückführen.
Vielmehr ist ein entscheidender Grund für die heutigen Kursverluste der AMD-Aktie ein Downgrade der Analysten von Barclays. Sie stuften das Chip-Papier von „Overweight“ auf „Equal Weight“ herab und senkten das Kursziel von 148 auf 115 Dollar. Zwar sei AMD noch immer bestens positioniert, um sowohl auf dem PC- als auch auf dem Server-Markt weitere Anteile hinzugewinnen. Allerdings dürften sich für das Jahr 2023 langsam zyklische Risiken auf den Endmärkten Gaming, PC und FPGA breitmachen, so die Experten.
„Wir haben aktuell noch keine stichhaltigen Beweise, dass wirklich eine Korrektur auf diesen Märkten bevorsteht, aber es ist offensichtlich, dass diese drei Segmente alle ziemlich heißgelaufen sind“, heißt es in der Barclays-Studie von Donnerstag. Für das laufende Jahr erwarten die Experten ein Umsatzwachstum von rund 31 Prozent, was nach viel klingt, aber deutlich hinter dem Analystenkonsens von 55 Prozent liegt.
DER AKTIONÄR meint: Sicherlich ist irgendwann mit einer Normalisierung des Gaming- und PC-Marktes zu rechnen. Aber aktuell bleibt der Markt heiß – dank der aufgeschobenen Grafikkarten- und damit teils einhergehenden CPU-Upgrades der Gamer, der bestehenden Knappheit bei PlayStation und Xbox sowie der momentan starken Firmennachfrage nach Desktop- und Notebook-Rechnern.
Ohne konkrete Anzeichen, dass der dieser Boom seinem Ende naht, sollten Anleger nicht in Panik verfallen. AKTIONÄR-Leser bleiben sowieso entspannt, denn die Aktie von AMD befindet sich aktuell nicht auf der Empfehlungsliste.