Die wilde Zockerei bei AMC Entertainment erreicht am am Mittwoch ein vollkommen neues Level. Der Kurs der Meme-Aktie verdoppelte sich bis Mittags. Das Management präsentiert derweil ein Programm, mit dem es die Privatanleger dazu animieren will, die Papiere weiter zu halten.
Kurz nach Handelsbeginn am Mittwoch markierte die AMC-Aktie bei 41,95 Dollar ein neues Allzeithoch. Danach holten die Zocker kurz Luft, um dann so richtig aufzudrehen: Bis zum Mittag trieben sie das Papier auf 72,25 Dollar und damit 225 Prozent über den Schlusskurs vom Dienstag.
Alleine in den letzten fünf Handelstagen hat die Aktie mehr als 125 Prozent zugelegt – getrieben allen voran durch die WallStreetBets (WSB)-Gemeinde. Laut dem Datendienstleister S3 Partners haben Investoren, die AMC geshortet hatten, durch den Kursanstieg in der vergangenen Woche mehr als 1,2 Milliarden Dollar verloren.
Die mehr als drei Millionen Privatanleger halten mittlerweile über 80 Prozent der Aktien, die im Umlauf sind. Um sie bei der Stange zu halten, hat das AMC-Management am Mittwoch das sogenannte Investors Connect-Programm vorgestellt.
Aktionäre, die sich dort anmelden, erhalten unter anderem eine große Tüte Popcorn (Kaufpreis im Kino zwischen acht und neun Dollar) bei ihrem nächsten Besuch eines AMC-Kinos.
Die Aktion zeigt, dass das Unternehmen verstanden hat, wie wichtig mittlerweile die WSB-Gemeinde zum Schutz gegen Leerverkäufer ist. Ob eine Tüte Popcorn aber das enorme Risiko wert ist, das die Aktie mit sich bringt, ist schnell beantwortet: Nein. DER AKTIONÄR rät weiter davon ab, bei AMC mit zu zocken.