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Amazon: Rekord-Shopping an Weihnachten reicht nicht

Amazon: Rekord-Shopping an Weihnachten reicht nicht
Foto: Sergei Elagin/Shutterstock
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09.01.2023 ‧ Benedikt Kaufmann

Viele Anleger sorgen sich über die hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession, in der die Konsumausgaben schrumpfen. Gründe für eine Rezession gibt es mit der steigenden Inflation, sinkenden Reallöhnen oder höheren Zinsen genug. Im E-Commerce stehen die Vorzeichen allerdings nach wie vor auf Wachstum, wie ein Bericht von Adobe zeigt.

Laut einem Bericht von Adobe gaben US-Verbraucher zwischen dem 1. November und dem 31. Dezember eine Rekordsumme von 211,7 Milliarden Dollar für Online-Einkäufe aus. Das ist ein Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2021.

Adobe Holiday Shopping Trends

Zwar sind die Zahlen nicht inflationsbereinigt. Laut Adobe ist der Anstieg aber hauptsächlich auf die wachsende Nachfrage und nicht nur auf höhere Preise zurückzuführen. Entgegen der Erwartung zeigt der Adobe Digital Price Index, dass die Online-Preise seit September 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar gesunken sind. Ein Grund: Über die Shopping-Tage Black Friday und Cyber Monday wurde mit Rekord-Rabatten gelockt, da sich Händler teilweise gezwungen sahen, die in Folge der Corona-Pandemie aufgeblähten Lagerbestände abzubauen.
„In einer Zeit, in der die Verbraucher mit erhöhten Preisen in Bereichen wie Lebensmittel, Benzin und Miete zu kämpfen hatten, waren die Preisnachlässe in der Weihnachtszeit stark genug, um die Konsumausgaben während der gesamten Saison aufrechtzuerhalten“, so der leitende Adobe-Analyst Vivek Pandya.

Was sich wegen der Rekord-Umsätze auf den ersten Blick wie eine positive Nachricht anhört, ist auf den zweiten Blick nicht so positiv für die Amazon-Aktie zu werten. Denn die Rekord-Rabatte dürften sich negativ auf die Margen auswirken – und genau hier hatte der Tech-Riese zuletzt ordentliche Probleme. Zudem scheint es beinahe so, als ob der Verbraucher noch einmal die Reserven angezapft hat und das vom E-Commerce-Experte Gerrit Heinemann prognostizierte „Endzeitausgeben“ betreibt.

Die Datenlage, ob die aktuell zu beobachtende Verbrauchernachfrage anhält, bleibt damit weiterhin unklar. Anleger sollten daher im E-Commerce-Sektor vorerst abwarten, bis sich die Datenlage deutlicher wird oder sich zumindest im Chart der Amazon-Aktie eine Bodenbildung abzeichnet. 

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