Vor rund einem Monat berichtete DER AKTIONÄR, dass Googles Selbstfahrer-Tochter in Kalifornien die Erlaubnis zum Betrieb ihres Robo-Taxi-Dienstes Waymo One bekommen hat. Und jetzt ist es soweit: Die fahrerlosen und vollektrischen Jaguar I-Pace, die mit Lidar, Kamera und Co aufgemotzt wurden, sorgen ab sofort auch in San Francisco für staunende Blicke
Nachdem Waymo zuerst Austin seinen Robo-Taxi-Dienst startete, kommen die autonomen Fahrzeuge nun auch nach San Francisco. „Wir freuen uns besonders auf diese nächste Phase unserer Reise, in der wir unsere vollautonome Technologie offiziell nach San Francisco bringen – die Stadt, die viele von uns bei Waymo ihr Zuhause nennen", so Waymo-Co-CEO Tekedra Mawakana laut Firmenblog.
Getestet werden die autonomen Jaguars in San Francisco seit rund sechs Monaten, teils mit, teils ohne Fahrer. Der nun startende Robo-Taxi-Dienst ist aber nur für Waymo-Angestellte verfügbar. In Phoenix ist man da schon weiter – hier kann seit 2020 jeder registrierte Nutzer sich ein autonomes Waymo buchen.
Milliarden- oder gar Billionenmarkt voraus
Sicherlich steht der komplette Sektor – und auch Waymo – noch am Anfang ihrer Entwicklung. Das Potenzial durch das Autonome Fahren lässt sich nur schwer beziffern. Analysten von Morgan Stanley haben für Waymo beispielsweise eine Bewertung von 108 Milliarden Dollar aufgerufen.
Die Experten von Ark Invest erwarten, dass die niedrigeren Kosten eines autonomen Autos pro gefahrener Meile den Wert des gesamten Taxi-Marktes von heute 150 Milliarden Dollar bis 2030 auf 6-7 Billionen Dollar nach oben treiben könnte. Eine Milchmädchenrechnung mit vielen Variablen, die dennoch deutlich das Potenzial des Marktes aufzeigt.
Weniger weit in die Zukunft und gleichsam weniger bullish zeigen sich dagegen die Experten von KPMG. Sie schätzen, dass der Markt rund um Autonome Fahrzeuge sich von 106 Milliarden Dollar 2021 in den nächsten vier Jahren auf 397 Milliarden beinahe vervierfacht.
Branchenkenner halten Waymo für technologisch führend, aber den Detroitern von Cruise könnten dank der Partnerschaft mit GM ein schnellerer Flottenausbau gelingen. Es bleibt also spannend, wer sich auf dem gigantischen Zukunftsmarkt als führender Player durchsetzt. DER AKTIONÄR wettet hier auf die Google-Tochter, die bisher ihre Robo-Taxi-Dienste am weitesten ausgebaut hat und über einen klaren First-Mover-Vorteil verfügt.
Für Alphabet-Aktionäre ist die Selbstfahrer-Fantasie zwar noch nicht entscheidend für die mittelfristige Kursentwicklung. Langfristig liefert sie aber ein starkes Argument für steigende Kurse. DER AKTIONÄR bleibt der Meinung, dass Anleger weiterhin auf die Mischung aus aktueller operativer Stärke und großer Zukunftsfantasie setzen können.