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28.02.2024 Benedikt Kaufmann

Alphabet: Springer & Co verklagen Google auf 2,1 Milliarden Euro

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Ein breiter Zusammenschluss aus 32 europäischer Medien- und Verlagshäuser hat am Mittwoch Klage gegen Google eingereicht und fordert nicht weniger als 2,1 Milliarden Euro Schadenersatz. Auf Klägerseite finden sich auch deutsche Schwergewichte wie Axel Springer oder Burda. An der Börse verliert die Alphabet-Aktie 2,1 Prozent, während der Nasdaq 100 nur 0,3 Prozent schwächer notierte.

Die Allianz aus der europäischen Medienbranche wirft der Alphabet-Tochter wettbewerbswidriges Verhalten im Bereich Ad-Tech vor und beruft sich dabei auf ein Urteil aus Frankreich. Im Jahr 2021 ließ die dortige Wettbewerbsbehörde gerichtlich feststellen, dass Google durch die Bevorzugung seiner eigenen Dienste jeden Publisher in Europa geschädigt haben könnte, der innerhalb seiner Angebote selbst programmatisch Werbung anbietet. Die Strafe damals: 220 Millionen Euro.

Jetzt verlangen die Kläger konkret 2,1 Milliarden Euro Schadensersatz vom US-Konzern. „Ohne den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung durch Google hätten die Medienunternehmen deutlich höhere Werbeeinnahmen erzielt und niedrigere Gebühren für Dienstleitungen rund um Online-Werbung gezahlt. Diese Mittel hätten in die Stärkung der europäischen Medienlandschaft reinvestiert werden können“, teilten die Klägervertreter, die Anwaltskanzleien Geradin Partners sowie Stek, am Mittwoch mit.

Auch die EU-Kommission kam im Juni vergangenen Jahres im Rahmen einer Untersuchung des Ad-Tech-Geschäftes von Google zum vorläufigen Ergebnis, dass der Konzern gegen EU-Kartellvorschriften verstoßen habe. Konkret ging es darum, dass Google seine eigene Werbebörse AdX begünstigt haben soll, indem AdX im Voraus über das beste Gebot von Wettbewerbern informiert worden sei. Zudem soll der hauseigene Werbedienst Google Ads, über den etwa andere Unternehmen Anzeigen auf zu Google gehörenden Seiten schalten können, beispielsweise konkurrierende Werbebörsen gemieden haben, was AdX zur attraktivsten Werbebörse gemacht habe.

Die Klage der Medienhäuser dürfte wie bei vorherigen Sammelklagen gegen Google außergerichtlich beigelegt werden. Eine Einigung in Form von Vergleichszahlungen dürfte das Ergebnis von Alphabet allerdings erst in einigen Jahren tatsächlich belasten. Viel spannender wird, wie die EU-Kommission in der Ad-Tech-Frage reagieren wird. Zuletzt hieß es hier, dass eine Lösung des Ad-Tech-Konfliktes nur durch die Veräußerung eines Teils der Google-Dienste zu erreichen sei.

Alphabet (C) (WKN: A14Y6H)

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