Die Alphabet-Tochter Google sieht sich einer Beschwerde des österreichischen Datenschutzaktivisten Max Schrems gegenüber. Schrems befürchtet, dass Google Nutzer von Android-Geräten mit Hilfe einer Tracking-ID überwacht und die Daten an Werbetreibende weitergegeben werden. Google lehnte bisher einen Kommetar ab.
Laut Schrems würde Google bei jeder Registrierung an neuen Android-Handys eine Tracking-ID ohne Zustimmung der Nutzer platzieren, was sich im Widerspruch zu den seit 2018 in Kraft getretenen Datenschutzbestimmungen der EU stehe. Die Nutzer hätten keine wirkliche Kontrolle und könnten die ID nicht löschen.
Sollte Schrems mit seiner Beschwerde Erfolg haben, drohen Google empfindliche Strafen von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes. Schrems ist kein Unbekannter in der Szene der Datenschützer. So hat er bisher erfolglos versucht, den anderen Tech-Riesen Facebook wegen seiner Datenschutz-Praktiken (wegen der Verarbeitung von Nutzerdaten außerhalb der EU) vor dem Europäischen Gerichtshof zur Rechenschaft zu ziehen. Nun knöpft er sich also Alphabet vor.
DER AKTIONÄR geht aktuell nicht davon aus, dass Schrems Beschwerde Aussicht auf Erfolg hat. Spätestens nach dem Cambridge-Analytica-Skandal rund um Facebook, sollte Alphabet sensibilisiert genug sein, verantwortlich mit Nutzer-Daten umzugehen und sich an geltendes Recht in Datenschutzangelegenheiten zu halten. Alphabet bleibt für den AKTIONÄR ein Basis-Investment.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alphabet.