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Die Begeisterung für den Chatbot ChatGPT sorgt einem Medienbericht zufolge für Panik beim Alphabet-Management. Dort sieht man die künstliche Intelligenz als Bedrohung für das eigene Suchmaschinen-Geschäft und damit für den Hauptumsatzbringer des Unternehmens. Die Aktie steckt weiter im Abwärtstrend.
Ende November präsentierte das Start-up OpenAI seinen Chatbot ChatGPT und registrierte mehr als eine Million Anmeldungen binnen einer Woche. Neben Funktionen wie dem Schreiben von eigenen Texten kann die künstliche Intelligenz (KI) unter anderem auch nach Definitionen oder Produkten befragt werden. Insbesondere diese Fähigkeiten haben laut The New York Times für helle Aufregung und der Ausrufung der „Alarmstufe Rot“ im Google-Management geführt.
Dem Artikel zufolge besteht die Sorge, ChatGPT könnte das für den Konzern elementar wichtige Suchmaschinen-Geschäft ernsthaft bedrohen. Alleine im dritten Quartal 2022 setzten die Google Suche und das -Werbegeschäft (exklusive YouTube) 47,4 Milliarden Dollar und damit fast 69 Prozent des Konzernumsatzes um. Alphabet-CEO Sundar Pichai habe daher Teams aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens angewiesen, neue KI-Prototypen und -Produkte zu entwickeln und zu veröffentlichen, um ChatGPT zu kontern.
Die Aufregung des Managements hat bislang noch nicht auf die Anleger übergegriffen. Die Alphabet-Aktie konnte am Mittwoch 0,6 Prozent zulegen und notiert auch am Donnerstag vorbörslich leicht im Plus. Allerdings stecken die Papiere – wie ein Großteil des gesamten Tech-Sektors – weiter im Abwärtstrend.
Die Fähigkeiten von ChatGPT sind ohne Frage beeindruckend. Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass Google – das sich bereits 2017 zur AI-First-Company erklärt hat – in der Entwicklung von KI-Anwendungen weit hinterherhinkt. Plausibler scheint vielmehr, dass entsprechende Tools bislang schlicht nicht ausgerollt wurden, um nicht selbst das wichtige Suchmaschinen-Geschäft zu torpedieren.
DER AKTIONÄR hält die Alphabet-Aktie daher weiter für langfristig aussichtsreich. Anleger sollten vor einem Einstieg allerdings zumindest eine Bodenbildung abwarten.
