Monatelang wurde diskutiert, nun wird es ernst. Ein Ausschuss des Nationalen Volkskongresses stärkt Pekings Kontrolle über eines der wertvollsten Güter der chinesischen Tech- und Internet-Unternehmen: ihre Daten. Ganz harmlos ist die Angelegenheit nicht. Auch Anleger dürften einige Zeit daran zu knabbern haben.
Chinas Präsident Xi Jinping hatte vor einiger Zeit bereits ein härteres Vorgehen gegen die Daten-Sammelwut der Konzerne angekündigt. Dabei geht es vor allem auch um die Machtposition des Staates. Nun wurde ein Gesetz dazu verabschiedet.
Die Details sind noch unklar, aber in früheren Entwürfen sei unter anderem die Einführung eines Systems für Daten und Risikobewertungsmechanismen gefordert worden, heißt es in einem Bericht von Bloomberg. Zudem sei „eine Überprüfung des Umgangs mit Daten im Rahmen der nationalen Sicherheit“ gefordert worden.
Was bedeutet das?
Das Gesetz stelle „ein weiteres wichtiges Teil im Gesamtpuzzle der Datenschutzregulierung in China dar“, zitierte Bloomberg Carolyn Bigg, eine Anwältin aus Hongkong. Anleitungen und Standards für die Unternehmen würden noch folgen. „Es bleibt ein komplexes – und zunehmend belastendes – Compliance-Rahmenwerk für internationale Unternehmen, durch das sie navigieren müssen.“
Die chinesische Führung hätte gern die Big-Data-Herrschaft im eigenen Land. Für Konzerne wird das zumindest zu mehr Bürokratie führen. Die genauen Folgen sind noch nicht absehbar, auch wenn die Geschäfte von Unternehmen wie Alibaba, Tencent, Netease und Weibo wohl nicht grundsätzlich gefährdet sind. Die Aktienkurse zeigen sich heute von der Nachricht unbeeindruckt. Der Regulierungsdruck und die damit verbundene Unsicherheit dürften aber ein wesentlicher Grund für die laufende Korrektur sein. Anleger können sich mit dem WANT-Index alle vier Aktien auf einmal ins Depot holen. Mit dem Faktor 1 Zertifikat (WKN:MA49GU) kann die Index-Entwicklung bequem eins zu eins abgebildet werden. Mehr zum Index und den verfügbaren Produkten lesen Sie hier (Link).
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