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Alibaba, Tencent und Co: Klaps auf den Po

Alibaba, Tencent und Co: Klaps auf den Po
Foto: hxdbzxy/Shutterstock
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Lars Friedrich 11.07.2022 Lars Friedrich

China-Aktien hatten zuletzt eigentlich Rückenwind durch überraschend solide Wirtschaftsdaten und die Hoffnung auf vorgezogene Konjunkturspritzen. Zudem spekulierten Anleger auf abflauenden Regulierungsdruck. Zumindest beim letzten Punkt gibt es einmal mehr einen Dämpfer. Doch das ist nicht der einzige Grund für die heutigen Kurs-Rücksetzer.

Bereits im Hongkong-Handel sackten die Kurse von Alibaba, Tencent und Co heute Vormittag ab. Das setzt sich im US-Handel bislang fort. Im Nasdaq gehören JD.com (minus 5 Prozent), Baidu (minus 6 Prozent) und Pinduoduo (minus elf Prozent) zu den schwächsten Werten. Alibaba verliert neun Prozent. Tencent schloss in Hongkong mit knapp drei Prozent Verlust.

Tencent (WKN: A1138D)

Ein Grund für die Schwäche: Es ist allgemein kein guter Tag für Tech- und Internetaktien. Der Nasdaq 100 rutscht zur Handelseröffnung zwei Prozent ab. Zudem gibt es immer noch Knallhart-Lockdowns in China, sobald Corona-Infektionen festgestellt werden.

Chinas staatliche Behörde für Marktregulierung hat unterdessen wieder mal Geldstrafen für Wettbewerbsrechtsverstöße verhängt. Betroffen sind unter anderem Alibaba (in fünf Fällen) und Tencent (in zwölf Fällen). Die Konzerne haben offenbar Geschäfte rund um Beteiligungen nicht vorschriftsgemäß angemeldet. Die Maximalstrafe pro Fall ist mit etwa 75.000 Dollar überschaubar.

Alibaba Group (WKN: A117ME)

Die Fälle liegen einige Zeit zurück. Die Strafen entsprechen einem Klaps auf den Po. Die Unternehmen dürften sich inzwischen an die Vorschriften angepasst haben. Charttechnisch gesehen ist noch alles im Lot, auch wenn der Kurs der Alibaba-Aktie einmal mehr am Ausbruch über den Widerstandsbereich um die 120 Dollar herum gescheitert ist. Mit bisweilen deutlichen Rücksetzern war und ist angesichts der volatilen Gesamtlage zu rechnen. Trotzdem spricht einiges dafür, dass chinesische Internet-Aktien auf der Überholspur bleiben könnten (mehr dazu auch in der aktuellen sowie der kommenden AKTIONÄR-Ausgabe).

Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu, JD.com.

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