Der Anbieter von Kommunikationssoftware Slack hat heute nachbörslich seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert und die Analystenschätzungen zum Teil deutlich übertroffen. Die Investoren erwarteten jedoch noch bessere Zahlen und reagierten mit Gewinnmitnahmen.
Insgesamt erzielte Slack im Q1 des Fiskaljahres 2021 einen bereinigten Verlust von 2 Cent je Aktie (Analystenkonsens: 6 Cent je Aktie). Der Umsatz kletterte um 50 Prozent auf rund 202 Millionen Dollar. Auch hier erwarteten die Analysten weniger: 189 Millionen Dollar.
Viele Investoren gingen jedoch aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Homeoffice-Lösungen in der Coronakrise von einem noch größeren Umsatzanstieg aus. Slack verzeichnete bereits im vorigen Quartal ein Umsatzwachstum von 49 Prozent.
Das Unternehmen teilte mit, dass es im ersten Quartal über 12.000 zahlende Kunden gewinnen konnte. In den vergangenen beiden Quartalen kamen lediglich jeweils 5.000 neue zahlende Kunden dazu.
Solider Ausblick
Slack erwartet für das zweite Quartal einen bereinigten Verlust von 4 bis 3 Cent je Aktie und einen Umsatz von 206 bis 209 Millionen Dollar. Auch an dieser Stelle liegt das Unternehmen über den Analystenerwartungen. Viele Marktteilnehmer gingen jedoch von einer noch besseren Prognose aus.
Amazon setzt auf Slack
Der CEO von Slack Stewart Butterfield teilte nach der Veröffentlichung der Q1-Zahlen mit, dass Amazon allen seinen Mitarbeitern Slack zur regelmäßigen Nutzung anbietet. Im Gegenzug wird Slack die Videoanruftechnologie von Amazon Web Services übernehmen, um die Anruffunktionen von Slack zu optimieren.
Hier geht es zum Quartalsbericht von Slack
Die Anleger reagierten auf die Quartalsergebnisse von Slack mit Gewinnmitnahmen. Die Aktie verlor nachbörslich über 16 Prozent.
DER AKTIONÄR bewertet die Geschäftszahlen von Slack positiv. Das Unternehmen steht erst am Beginn seines Wachstums. Somit kann sich ein Umsatzanstieg von 50 Prozent durchaus sehen lassen. Auch die Zusammenarbeit mit Amazon spricht für die Technologievorzüge von Slack.
Slack bleibt ein klarer Profiteur des Homeoffice-Trends, mit einem enormen Potenzial für eine starke und globale Marktdurchdringung im Home-Working-Bereich.
Anleger können den Rücksetzer nach den Zahlen für einen Neueinstieg nutzen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Slack.