Zu Beginn der Corona-Krise war alles ganz schnell gegangen: Wer konnte, schickte als Arbeitgeber seine Mitarbeiter nach Hause. Homeoffice – vorher vielerorts nur in Ausnahmefällen üblich – wurde zum Alltag für Millionen. Einer der Top-Profiteure des neuen Trends: Slack. Die Aktie ist kein Schnäppchen, aber trotzdem hochinteressant.
So erstaunlich schnell wie der Rückzug ins Homeoffice zu Krisenbeginn klappte, so kompliziert und unterschiedlich gestaltet sich nun die Rückkehr. Angesichts der Lockerungen in vielen Lebensbereichen stellt sich nun vermehrt die Frage: Wann geht es eigentlich zurück ins Büro? Und vor allem, wie?
Tech-Giganten wie Apple und Google stellen sich diese Frage erst einmal gar nicht: Die Angestellten müssen in diesem Jahr nicht mehr in die Firma kommen. Twitter kündigte sogar an, die Mitarbeiter könnten für immer im Home-Office bleiben. Es ist sehr gut möglich, dass das Beispiel Schule macht.
Für Unternehmen wie Slack könnte Corona also das Tor zu einer neuen Welt sein. Instant-Messaning-Dienste haben derzeit Hochkonjunktur und dürften weiterhin stark gefragt sein, denn der Kontakt zu den Kollegen darf im Homeoffice keinesfalls abreißen. E-Mails allerdings werden von einigen schlichtweg übersehen, Telefonate sind viel zu zeitaufwändig.
Slack verzeichnete in der Krise laut CEO Steward Butterfield in der Krise ein Nutzerplus von 25 Prozent auf 12,5 Millionen. Der Umsatz wird den Analysten zufolge im ersten Quartal (Zahlen kommen am 4. Juni) einen Sprung von 40 Prozent auf 192 Millionen Dollar machen.
Angst vor der starken Konkurrenz hat Slack nicht. Unter anderem muss sich das aufstrebende Unternehmen mit Teams von Microsoft messen. Doch Slack- Deutschland-Chef Oliver Blüher sieht Teams und Slack eher als Partner, da es zwei unterschiedliche Tools seien.
„Slack ist eine unternehmensübergreifende, auf Channels basierende Messaging-Plattform, Teams wird hauptsächlich für geplante Anrufe und Videocalls verwendet“, so Blüher zum Handelsblatt.
Die Arbeitswelt ändert sich gerade rasant, auch dank Slack. Die Aktie ist mit einem KUV von 17 gewiss kein Schnäppchen, trotzdem dürfte das positive Momentum noch anhalten. Für Mutige!