Während der laufenden technischen Korrektur bei Big-Techs hält sich die Softbank Group-Aktie relativ gut. Masayoshi Son kann über die jüngsten Erfolge bei den Börsengängen seiner Beteiligungen jubeln und einen weiteren gewichtigen Grund für die stabile Verfassung dürfte der Deal mit Nvidia zur Übernahme des Chip-Designers Arm liefern.
Allein die Nachricht über den Arm-Verkauf schob den Softbank-Kurs um neun Prozent an. Son erwartet nun einen Geldsegen von insgesamt 40 Milliarden Dollar. Was bedeutet das jetzt für die Softbank Group-Aktie?
Die Beteiligungen der Softbank entwickeln sich im laufenden Jahr deutlich besser als in 2019. Auch der Börsengang des chinesischen Immo-Portals KE Holdings im August hat Sons gute Aufstellung bestätigt. Das Papier ging mit einem IPO-Preis von 20 Dollar an den Markt, erste Kurse lagen bei 30-33 Dollar, mittlerweile handelt das Papier bei deutlich über 53 Dollar. Sons Softbank war im November 2019 erneut mit einer Milliarde Dollar bei KE Holdings eingestiegen, zu diesem Zeitpunkt wurde das Start-up mit etwa 14 Milliarden Dollar bewertet.
In KE Holdings steckt die wertvolle Beike Zhaofang, das marktführende Immobilienportal auf dem chinesischen Festland. Der AKTIONÄR berichtete über den fulminanten Börsenstart des Highflyers. Die Plattform bietet nicht nur Vermittlung von Immobilien für Private, sondern will in Zukunft auch als Dienstleister für vielfältige Services rund um die Immobilie wie Entwicklung, Bau und Verwaltung auftreten. Damit habe Beike eine Marktführerschaft aufgebaut. Sons Beteiligung dürfte nach den aktuellen Börsenwerten gerechnet sich mehr als versiebenfacht haben, so Experten.
Bereits im April hatte Softbank Group das Festhalten am Programm zum Rückkauf eigener Aktien bekräftigt. Son, der etwa ein Drittel aller Aktien hält, hatte auf Druck der Investoren zugesagt die Verschuldung durch Verkäufe von Beteiligungen herunterzufahren und gleichzeitig eigene Papiere zu kaufen. Zwischenzeitlich sorgte das für einen deutlichen Kursschub bei Softbank.
Im Juli folgte die überraschende Ankündigung, die britische Arm veräußern zu wollen. Wohl zum richtigen Zeitpunkt, da auch die Bewertung für andere Chiphersteller an der Börse durch die Decke ging. Mittlerweile häufen sich unter Experten viele Gerüchte. Einige meinen, Son betreibe die Bereinigung des Portfolios und deutliche Rückführung der Schulden, um ein Going Private vorzubereiten.
Durch den Nvidia-Deal, sofern dieser kartellrechtlich genehmigt wird, würden allein der Softbank Group 30 Milliarden Dollar zufließen, teilweise in Nvidia-Aktien und zum anderen Teil in bar. Der AKTIONÄR hat in Ausgabe 18/2020 Softbank Group zum Kauf empfohlen. Anleger die der Empfehlung gefolgt sind, verfügen nun über einen Zwischengewinn von rund 35 Prozent und lassen Gewinne laufen.
Mehr zu Softbank und weitere Details zu Nvidia finden im aktuellen Heft DER AKTIONÄR Nr. 39/2020, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: NVIDIA