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Ein Ausblick und Quartalsergebnisse, die den Markt nicht überzeugten, dazu ein schwacher Tag an den Börsen: Fertig war der Absturz. Knapp 16 Prozent ging es für Momo gestern abwärts. Damit ist der Turnaround-Ansatz bei dem chinesischen Social-Media- und Online-Dating-Unternehmen erst mal dahin. Und nun?
Der Umsatz bei Momo ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 7 Prozent gesunken. Für das laufende Quartal stellt Momo einen zweistelligen Umsatzrückgang in Aussicht. Das ist unerwartet schwach. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer ist um 1,8 Prozent gesunken. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 43 Cent unter der durchschnittlichen Erwartung der Analysten (45 Cent). Im Live-Video-Geschäft macht Momo offenbar die Konkurrenz zu schaffen.
Die Hoffnung in Sachen Wachstum und Monetarisierung ruht derzeit vor allem auf dem Tinder-Klon Tantan. Außerdem hat Momo angekündigt, in den kommenden zwölf Monaten eigene Aktien im Volumen von bis zu 300 Millionen Dollar zu kaufen. Das entspricht rund 8,5 Prozent von Momos derzeitiger Marktkapitalisierung.
Ebenfalls positiv: Trotz des gestrigen Rücksetzers wurde ein langjähriger Unterstützungsbereich bislang nicht unterschritten.
Momo zeigt weiter relative Schwäche gegenüber dem Gesamtmarkt und der Peer-Group. Während China im Aufschwung ist und Internet-Unternehmen in der aktuellen Situation eher profitieren sollten, schiebt das Management die Probleme auf Corona. Ganz schlüssig wirkt das nicht. Für die Momo-Anteile spricht aber unter anderem die günstige Bewertung für einen Marktführer in China in einem Bereich, der langfristig wachsen sollte. Dazu kommt ein interessantes Chance-Risiko-Verhältnis aus charttechnischer Sicht. Investierte Anleger beachten den in den vergangenen Ausgaben kommunizierten Stoppkurs. Ein kurzes Update zu Momo gibt es zudem nächste Woche im Heft.
