Der Kurs, der als Meme-Aktie bekanntgewordenen Papiere, der Kinokette AMC Entertainment macht in Juni genau dort weiter, wo er im Mai aufgehört hat: Mit einem satten Plus. Doch diesmal hat der zweistellige Zuwachs einen Auslöser, der außerhalb der WallStreetBets-Community liegt. Das Unternehmen hat einen Investor an Bord geholt.
Die Investmentgesellschaft Mudrick Capital Management hat 8,5 Millionen Aktien der Kinokette übernommen und dafür etwa 230 Millionen Dollar bezahlt. Gegenüber dem Schlusskurs der AMC-Aktie vom Freitag, der bei 26,12 Dollar lag, bedeutet das einen Aufschlag von fast vier Prozent.
Mittlerweile hat sich das Umfeld für Kinobetreiber in den USA etwas aufgehellt. Sinkende Corona-Fälle und Erfolge bei der Impfkampagne machen den Amerikanern auch wieder Lust auf Kino. Laut dem Datendienstleister Cardify freuen sich 68 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage auf Filme außerhaus.
Dass die Bewertung von AMC Entertainment aktuell jeglicher Grundlage entbehrt, bringt auch das Management des Unternehmens in Unterlagen zum Ausdruck, die es bei der US-Finanzaufsicht eingereicht hat. Dort heißt es, dass die Marktkapitalisierung „nichts mit unserer finanziellen Leistung oder unseren Aussichten zu tun hat“.
Update:
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hat Mudrick Capital die AMC-Aktien bereits am Dienstag wieder verkauft. Da der Kurs der Aktie zwischenzeitlich bis auf 33,16 Dollar gelaufen war, könnte der Investor bis zu 40 Millionen Dollar mit dem Kurzzeit-Engagement verdient haben.
Auch DER AKTIONÄR rät nach wie vor davon ab, bei der Zockerei mit den Meme-Aktien einzusteigen.