Der Streit zwischen Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch wegen der Kosten für die Nutzung des Mobilfunknetzes eskaliert. Telefónica hat Drillisch deutlich höhere Preise in Rechnung gestellt, so dass der Konkurrent die Gewinnprognose am Wochenende massiv gekappt hat. Die Aktien von Drillisch und der Mutter United Internet brechen zweistellig ein.
United Internet und Drillisch haben ihre EBITDA-Prognose jeweils um mehr als 80 Millionen Euro reduziert. Zudem wird damit gerechnet, dass der Gewinn auch in den kommenden Jahren deutlich belastet wird – sollte die Preiserhöhung bestehen bleiben. Allerdings wollen sich die beiden Konzerne damit nicht abfinden und wollen dagegen vorgehen.
Telefónica wiederum sieht das naturgemäß anders. Trotz der laufenden Verhandlungen über eine längerfristige Nutzung des Netzes durch Drillisch – dieses National Roaming soll so lange geregelt werden, bis Drillisch das eigene 5G-Netz aufgebaut hat – sei die Rechnungsstellung nicht auszusetzen. Zudem seien die Konditionen des Vertrags bekannt gewesen.
Ob Drillisch durch sogenannte Price-Review-Verfahren günstigere Preise herausschlagen kann, ist zumindest fraglich. Sinkende Gewinne würden jetzt jedoch zur Unzeit kommen, nachdem der 5G-Ausbau noch viel Geld verschlingen wird. Das Chartbild hat sich bei den Aktien wieder massiv eingetrübt und ist damit auch für Trader vorerst nicht mehr attraktiv. Anleger sollten angesichts der hohen Risiken weiter an der Seitenlinie bleiben.