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Zentralbank der Notenbanken warnt vor "überzogenen Bewertungen" bei Aktien und Anleihen

Zentralbank der Notenbanken warnt vor
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Börsen. Briefing. 07.12.2020 Börsen. Briefing.

Die Hoffnung auf einen baldigen Einsatz von Corona-Impfstoffen und die Bewältigung der Pandemie hat an den Börsen in den vergangenen Wochen für Euphorie an den Börsen gesorgt. Auf der Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten wurden die Investoren zu sehr in riskante Wertpapiere gedrängt. Das meint jedenfalls die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und warnt nun vor Fehlentwicklungen.

Die auch als "Zentralbank der Notenbanken" bekannte Institution weist in ihrem Quartalsbericht insbesondere auf die niedrigen Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen hin - eine Folge stark steigender Anleihekurse. Diese Entwicklung stehe im Widerspruch zu dem unsicheren mittelfristigen Wirtschaftsausblick, schreibt die BIZ.

In den USA und in Europa haben Banken gleichzeitig ihre Vergabestandards für Kredite verschärft. In der Vergangenheit hätten sich die Risikoaufschläge und die Kreditstandards jedoch meist im Gleichklang bewegt. Dass dies aktuell nicht so sei, erklärt die BIZ mit den Anleihekäufen der Notenbanken, der allgemein extrem lockeren Geldpolitik und der damit einhergehenden Suche der Anleger nach Rendite.

Firmen haben laut BIZ im laufenden Jahr angesichts des sehr günstigen Zinsumfelds Anleihen im Rekordtempo emittiert - vor allem Titel mit langen Laufzeiten. Bei Hochzinsanleihen habe sich die Ausgabe von Papieren mit Laufzeiten von mehr als zehn Jahren binnen Jahresfrist sogar mehr als verdoppelt. Die Auszahlung von Dividenden sei dagegen prozentual zweistellig gesunken.

"Zwischen den Bewertungen risikobehafteter Wertpapiere und dem Wirtschaftsausblick scheint weiterhin eine gewisse Diskrepanz zu bestehen", sagte Claudio Borio von der BIZ, auch mit Blick auf die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten.

Die Märkte bewegten sich aufgrund der Erwartung bald verfügbarer Corona-Impfstoffe zwar in die richtige Richtung. "Die Bewertungen liegen jedoch wieder über oder nahe den vor der Pandemie verzeichneten Niveaus, als überzogene Bewertungen bereits ein Thema waren", warnte Borio. Ob Banken angesichts von Insolvenzen und Kreditausfällen in eine Krise geraten können, macht Borio vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig. (Mit Material von dpa-AFX)

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(Mit Material von dpa-AFX)

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