An den US-Aktienmärkten werden die Anleger am Dienstag nach zuletzt gutem Lauf vorsichtiger. Die Debatte dreht sich im Kern weiter um die Inflation und ihre Auswirkungen. Während die Anleger relativ gelassen auf die Ölpreisrally reagieren, nehmen die Konjunktursorgen wieder zu. Daher rückt nun bereits der US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag ins Blickfeld. Für die Indizes geht es derweil bergab.
Frische Wirtschaftsdaten aus den USA wurden an der Wall Street dafür verantwortlich gemacht, dass die Konjunktursorgen am Dienstag die Oberhand gewannen. Die Auftragseingänge der US-Industrie waren im Februar stärker gesunken als erwartet. Außerdem ist die Zahl der offenen Stellen in den USA im Februar erstmals seit Mai 2021 unter zehn Millionen gefallen, wie aus einem Bericht des Arbeitsministeriums hervorgeht. An der Börse wurde dies als Signal gewertet, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften nachlässt.
Der am Vortag besonders starke Dow Jones hinkte nun etwas hinterher: Nachdem er am Montag den höchsten Stand seit gut sechs Wochen erreicht hatte, verlor er zuletzt rund 0,7 Prozent auf 33.350 Punkte. Der S&P 500 rutschte zeitgleich um gut 0,6 Prozent ab und notiert damit unweit der 4.100-Punkte-Marke. Der Nasdaq 100 gab derweil um rund 0,5 Prozent nach und nährt sich in großen Schritten der wichtigen 13.000-Punkte-Marke.
Bei den Einzelwerten ist es nach dem Ende der Berichtssaison ruhig geworden. Allgemein gerieten die Aktien von Banken und Industriekonzernen wegen der Konjunktursorgen etwas stärker unter Druck. Die Aktien der Geldinstitute JPMorgan und Goldman Sachs verloren im US-Leitindex jeweils rund zwei Prozent, während jene des Baumaschinenherstellers Caterpillar sogar fast fünf Prozent einknickten.
Die Intel-Papiere setzten im Dow seinen guten Lauf auf dem höchsten Niveau seit August fort, der Kurs verlor aber im Verlauf an Schwung. Als Dow-Spitzenreiter wurden die Titel des Chipkonzerns, die zuletzt noch um rund 0,6 Prozent stiegen, dann unter anderem von Nike überholt. Die Aktie des Sportartikelkonzerns zogen zuletzt als Spitzenreiter um gut 1,6 Prozent an.
Bei den am Vortag deutlich gefallenen Aktien von Tesla währte eine Anfangserholung wegen chinesischer März-Absatzdaten nicht lange. Der Kurs des Elektroautobauers blieb mit minus 1,7 Prozent auf Talfahrt. Hier hallten schwache globale Auslieferungszahlen vom Vortag noch stärker nach, auch wenn nun für den chinesischen Markt ein deutlicher Umsatzanstieg vermeldet wurde.
Negativ ins Blickfeld gerieten die Papiere von Virgin Orbit, die ihre Talfahrt mit einem Kursrutsch um rund 30 Prozent beschleunigten. Das US-Raumfahrtunternehmen meldete Insolvenz gemäß Chapter 11 an. Nun soll – geschützt vor Forderungen der Gläubiger – der Verkauf des auf Satellitenstarts spezialisierten Unternehmens von Milliardär Richard Branson vorangetrieben werden.
Mit Material von dpa-AFX.